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"Gibsy": das Leben eines Sinti-Boxers in der NS-Zeit Dreh für Dokudrama mit Hannelore Elsner

Hamburg (ots)

Im Sommer 1933 wird der Boxer Johann Rukeli Trollmann Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Seine Freude währt nur kurz: Eine Woche später wird ihm der Titel mit einer fadenscheinigen Begründung wieder aberkannt. Trollmann ist Sinto - und Mitglieder einer nichtarischen Minderheit dürfen in dieser Zeit nicht mehr Sieger sein, schon gar nicht in dieser populären Kampfsportart. Trollmanns Antwort auf die Ungerechtigkeit ist sehr gefährlich und setzt ein Zeichen: Mit weiß gepuderter Haut und hell gefärbten Haaren - als Karikatur eines Ariers - steigt er kurze Zeit später noch einmal in den Ring. Er verliert diesen Kampf nur deswegen, weil der "Zigeuner" auf Anweisung nicht siegen darf.

In dem Dokudrama "Gibsy" (Trollmann hatte seinen Spitznamen "Gypsy" in dieser Schreibweise auf seine Boxhose sticken lassen) zeichnet Eike Besuden das Leben des Boxers in den 1920er und 30er Jahren nach, mit Spielszenen und Gesprächen mit Zeitzeugen. Als Trollmann ist Hannes Wegener zu sehen, der für diese Arbeit sechs Wochen Boxtraining nahm. Hannelore Elsner wird als Mutter des Boxers die Erzählerin der Geschichte sein. Die Koproduktion von NDR und Pinguin Studios über das ungewöhnliche Beispiel für Zivilcourage und aufrechten Gang in der Zeit des Nationalsozialismus entsteht noch bis zum 1. Juli in Niedersachsen (Hannover, Varel, Sandbostel, Grasberg), Bremen, Berlin und Brandenburg, gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen. Der Film wird voraussichtlich 2012 im Kino zu sehen sein, danach im NDR Fernsehen.

Im Zuge der Recherche hat Autor und Regisseur Eike Besuden unter anderem die vermisst geglaubte Tochter von Rukeli Trollmann gefunden. Sie hat vor allem eine Erinnerung: "An diese leuchtenden, dunklen Augen!" Trollmann wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen und musste für die Nazis an der Ostfront kämpfen. 1942 kehrte er verwundet zurück und kam ins KZ. Im Jahr 1944 wurde er im KZ-Außenlager Wittenberge erschlagen.

Sollten Sie Interesse an einem Setbesuch oder an Setfotos haben, wenden Sie sich bitte an Pinguin Studios, Petra Janzen, Tel. 0421/790100.

24. Juni 2011/IB

Pressekontakt:

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