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NDR Info exklusiv - Skandal vor Parteitag: NPD spioniert Privatadressen von Journalisten aus Zitate aus der Meldung frei bei Nennung "NDR Info"

Hamburg (ots)

Die rechtsextreme NPD spioniert im Vorfeld ihres
Bundesparteitages in Berlin am kommenden Wochenende systematisch die 
Privatadressen von Journalisten aus. Zugang zum Parteitag erhalten 
nach einer offiziellen Ankündigung der Partei Journalisten nur dann, 
wenn sie zusätzlich zum Presseausweis auch den Personalausweis oder 
Reisepass vorlegen. Die rechtsextreme Partei ist offenbar darauf aus,
die persönlichen Adressdaten von Journalisten zu erfahren. Der 
Deutsche Journalistenverband sprach auf NDR Info von einem 
untragbaren Verfahren: DJV- Sprecher Hendrik Zörner warnte 
Journalisten ausdrücklich davor, beim NPD-Parteitag den 
Personalausweis vorzulegen: "Die Rechtsextremisten sind offenbar 
darauf aus, an die persönlichen Daten von Journalisten heranzukommen,
für was auch immer".
Was die NPD mit den persönlichen Daten von Journalisten anfangen 
will, das offenbarte vor Jahren bereits der stellvertretende 
Bundesvorsitzende der NPD, Jürgen Rieger, als er Journalisten 
bedrohte: "Sie sind dran!" so Rieger vielsagend. Auch Staatsanwälte 
waren der Ansicht, dass diese Bedrohung ernst zu nehmen war. Sie 
brachte Rieger ein Strafverfahren. Der DJV bezeichnete die Schikanen 
gegen Journalisten als "nicht hinnehmbar".
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei,
Konrad Freiberg auf NDR Info: "Ich würde keinem NPD-Mann meinen 
Personalausweis zeigen", sagte Freiberg und sprach von einem 
"unüblichen Verfahren". Bundesweit wird der amtliche Presseausweis 
als Zugangslegitimation akzeptiert. Im Unterschied zum 
Personalausweis ist auf dem mit einem Lichtbild versehenen 
Presseausweis aber meist die Dienstadresse des Journalisten vermerkt.
Die seit Jahren zum Thema Rechtsextremismus recherchierende 
Fachjournalistin Andrea Röpke zeigte sich ebenfalls besorgt. Wenn 
Rechtsextremisten Zugang zu den Privatadressen von Journalisten 
hätte, könnten Repressalien und Bedrohungen durchaus die Folge sein, 
sagte sie.
Nach den Mai-Krawallen im vergangenen Jahr hatten Rechtsextremisten 
im Internet kritische Journalisten regelrecht zur " Hetzjagd 
ausgeschrieben": "Sorgt dafür, dass die Knechte des Systems ihren 
Judaslohn künftig unter Einsatz ihres Lebens verdienen", hatte es in 
einem rechtsextremen Forum geheißen. Darunter standen die Namen einer
Handvoll Journalisten. Das Landeskriminalamt Hamburg leitete damals 
Ermittlungen ein. Es ging um die öffentliche Aufforderung zu einem  
Verbrechen. Das Verfahren wurde eingestellt, da der Urheber des 
Textes nicht zu ermitteln war. Die Internetseite war in den USA 
registriert.
Rückfragen: NDR Info, Stefan Schölermann, Tel.: 040/4156 3045.

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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