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Ostsee-Zeitung

Ostsee-Zeitung: Kopflose Rochade - Kommentar zur Führungskrise der SPD

Rostock (ots)

So putschartig, wie Frank-Walter Steinmeier vor
einem Jahr den glücklosen Kurt Beck aus dem Parteivorsitz hievte, so 
versucht der gescheiterte Kanzlerkandidat nun wenigstens einen Zipfel
Macht in der Hand zu behalten. Dabei haben ihm gestern in der neuen, 
zutiefst frustrierten SPD-Bundestagsfraktion wohl nur deshalb so 
viele Abgeordnete ihre Stimme gegeben, weil hinter den Kulissen 
bereits die nächste Personalrochade an der Parteispitze ausgehandelt 
worden war.
Die SPD ist von elf Jahren Regierungsarbeit dramatisch ausgezehrt.
Erst musste Gerhard Schröders ungeliebter Agenda-Kurs ertragen 
werden, zuletzt vier Jahre lang der Schmusekurs einer alles 
vereinnahmenden CDU-Kanzlerin. Erneuerung in der Opposition tut also 
not. Aber bitte nicht nur am Haupt, sondern auch an den Gliedern, vor
allem an den politischen Inhalten.
Denn das Grundübel der SPD ist es, dass sie nicht mehr sagen kann,
wofür sie steht. Aus ihren Trümmern kann nur dann wieder eine 
ernstzunehmende, mehrheitsfähige Partei entstehen, wenn sie 
sozialdemokratische Antworten auf die Herausforderungen der Zeit 
entwickelt. Wenn sie sich von großen Teilen der Agenda 2010 
emanzipiert. Wenn sie die politische Konkurrenz zur Linken annimmt, 
aber auch die Zusammenarbeit mit der Lafontaine-Partei nicht scheut 
wie der Teufel das Weihwasser.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

Original-Content von: Ostsee-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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