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NABU-Präsident Tschimpke: Atomausstieg Beitrag zur Versorgungssicherheit/ Müller (Verband Energie- und Wasserwirtschaft): Beim Atomausstieg wäre weniger Föderalismus hilfreich

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 20. Juni 2011 - Olaf Tschimpke, Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), hält die Debatte um einen früheren Atomausstieg als 2022 zum jetzigen Zeitpunkt für überzogen. "Wir hatten in unseren Papieren 2017 stehen, aber am Ende kommt es nicht auf Monate an", sagte er in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN (Ausstrahlung heute, Montag, 20. Juni 2011, 22.15 Uhr). Entscheidend sei, dass alle gesellschaftlichen Kräfte und Parteien zum Ausstiegsbeschluss stehen. Vom Netzausbau bis zu Naturschutz und Speicherkapazitäten ständen schwierige Fragen an. "Es ist wichtig und gut, dass es jetzt ein Enddatum gibt, wann der Atomausstieg tatsächlich stattfindet", betonte Tschimpke. Dies biete Investitionssicherheit. Der Atomausstieg sei "eine Herkulesaufgabe, wie es sie in Deutschland in den letzten Jahrzehnten industriepolitisch und gesellschaftspolitisch nicht gegeben hat". Doch könne man sich darauf auch freuen.

International werde sehr auf Deutschland geschaut, so Tschimpke weiter. "Wenn wir die Vorreiterrolle spielen, steht uns das besser zu Gesicht, als wenn wir hinterherlaufen", betonte er. Der NABU-Präsident sieht den Atomausstieg darüber hinaus "auch als einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland", da das Land vergleichsweise arm an Rohstoffen sei. Als "entscheidende Brückentechnologie" setzt er auf Gaskraftwerke, deren CO2-Werte besser seien als die der Kohlekraftwerke.

Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Energie- und Wasserwirtschaft, bezeichnete den Atomausstieg bei PHOENIX als "Operation am offenen Herzen" und Riesenherausforderung. Auch die konkrete Diskussion vor Ort dürfe man nicht unterschätzen. "Es wird neue Zielkonflikte geben, die man nicht banalisieren darf." Zugleich betonte sie, dass die erneuerbaren Energien das Leitsystem der Zukunft werden würden. Doch zurzeit benötige man noch konventionelle Ergänzungskapazitäten.

Enttäuscht zeigte sich Müller von manchem Bund-Länder-Gespräch. So gebe es zum Beispiel noch unterschiedliche Abstandsflächen für Windenergie in den Bundesländern. "Hier würde das Verständnis beim Bürger erhöht, wenn man in Baden-Württemberg nicht anders behandelt wird als in Niedersachsen." Grundsätzlich fände Müller bei der Gestaltung des Atomausstiegs "ein bisschen mehr Gemeinsamkeit und ein bisschen weniger Föderalismus in der Frage hilfreich".

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