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NABU

NABU fordert umfassende Schutzmaßnahmen für Schneeleoparden

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat heute in Berlin als
erster international tätiger Umwelt- und Naturschutzverband einen
Bericht über den illegalen Handel mit Schneeleoparden vorgestellt.
"Ein unerfreuliches Ergebnis dieser jahrelangen Studie ist, dass sich
sowohl immer mehr Kleinkriminelle als auch die organisierte
Kriminalität am lukrativen Geschäft mit Schneeleoparden beteiligen",
sagte Birga Dexel, Leiterin des NABU-Projektes Schneeleopard. Die
Gewinnspanne im Handel mit bedrohten Arten sei die zweithöchste
hinter dem Drogenhandel bei vergleichsweise geringem Risiko und
Strafen.
In allen 11 Ursprungsländern des Schneeleoparden - Afghanistan,
China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Mongolei, Nepal, Pakistan,
Russland, Tadschikistan und Usbekistan - werde illegal mit Fellen
gehandelt. Die nach derzeitigen Erkenntnissen größten Märkte befinden
sich laut NABU in Russland und insbesondere in China, wo sowohl mit
Fellen, Knochen, als auch mit lebenden Tieren und sogar mit Fleisch
gehandelt werde. "Die Felle aus der früheren Sowjetunion gelangen
über Osteuropa auch in die Europäischen Union", betonte Dexel.
Weitere wachsende Absatzmärkte für Felle sind Indien, die Vereinigten
Arabischen Emirate und Dubai. Die höchsten Preise für Felle werden in
den Handelsmetropolen Russlands (5.000-15.000 US-$) sowie in den USA
(9.000-15.000 US-$) erzielt, wo sie für Mützen, Mäntel oder
Wandbehänge verwendet werden. Dagegen werden lebendige
Schneeleoparden in Kirgisistan, Tadschickistan, China und Pakistan
gefangen und für bis zu 11.000 US-$ an Privatpersonen, Zirkusbetriebe
und Zoos verkauft. "Zunehmend kommt die Bedrohung aber auch von
Trophäenjägern aus den westlichen Ländern, die mit illegal erworbenen
Lizenzen den Schneeleoparden in der Mongolei und in Tadschikistan
nachstellen", warnte Dexel.
"Die Bedrohung der Schneeleoparden war noch nie so groß", so
Dexel. Der NABU fordere daher die vom 3. bis 15. November in Santiago
de Chile tagenden Vertreter der Vertragsstaatenkonferenz des
Washingtoner Artenschutzübereinkommens auf, umfassende
Schutzmaßnahmen einzuleiten. "Der Einsatz von speziellen
Anti-Wilderei-Einheiten wie die NABU-Wildhütergruppe Bars in
Kirgisistan hat gezeigt, dass der illegale Handel und damit das Töten
wesentlich eingedämmt werden können", erklärte Dexel. Die deutsche
Delegation aus dem Bundesumweltministerium solle dazu die Initiative
ergreifen.
Für Rückfragen: Birga Dexel 
Leiterin NABU-Projekt Schneeleopard 
Tel. 030-284984-0 oder 0162-7283319
Der Bericht ist in englischer Sprache sowie in deutscher Kurzfassung
im Internet zu finden unter htp://www.NABU.de oder
http://www.Schneeleopard.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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