Alle Storys
Folgen
Keine Story von NABU mehr verpassen.

NABU

NABU: Enormer Forschungsbedarf in der ökologischen Pflanzenzüchtung

Bonn (ots)

Anlässlich der Entschlüsselung des Genoms der Pflanze
"Ackerschmalwand" hat der Naturschutzbund NABU die Förderung von
Alternativen zur "Grünen Gentechnik" gefordert. Die Ergebnisse der
Genom-Forschung würden in erster Linie zur Produktion gentechnisch
veränderter Pflanzen genutzt, so NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd
Billen: "Diese Produkte aber sind sowohl aus Sicht der Verbraucher
als auch des Naturschutzes fragwürdig." Über die Möglichkeit der
Patentierung von Pflanzengenen werde zudem der Zugriff auf Saatgut
durch private Züchtung und Landwirtschaft eingeschränkt.
"Die damit einhergehende Konzentration der Saatgutzüchtung in den
Händen weniger multinationaler Konzerne wird uns weitere Verluste an
biologischer Vielfalt von Kulturpflanzen bescheren", so Billen. Auch
sei die Bindung von Sorten an bestimmte Pflanzenschutzmittel
problematisch. Für die oft als Zielgruppe von gentechnischer
Entwicklung angeführten Entwicklungsländer führe dies zu weiterer
Abhängigkeit, da sie Saatgut und Pflanzenschutzmittel teuer einführen
müssten.
Der NABU-Bundesgeschäftsführer forderte statt dessen, öffentlich
geförderte Forschungsprojekte stärker als bisher an einer natur- und
umweltschonenden Landwirtschaft zu orientieren: "Im Bereich der
ökologischen Pflanzenzüchtung gibt es enormen Forschungsbedarf." Die
dabei gegebene Konzentration auf Standortanpassung, die Erhaltung der
natürlichen Fruchtbarkeit von Saatgut und den Verzicht auf Einsatz
von chemischen Hilfsstoffen käme Verbrauchern und Umwelt
gleichermaßen zugute.
Während innerhalb von 10 Jahren allein von der EU für
Genom-Sequenzierungsprogramme 26 Millionen Euro ausgegeben wurden,
stünden für die ökologische Pflanzenzüchtung nur private Gelder zur
Verfügung. "Die Bundesregierung muss hier endlich die gesetzlichen
Rahmenbedingungen an die Anforderungen der ökologischen
Pflanzenzüchtung anpassen und ausreichende Mittel bereitstellen",
forderte Billen.
Für Rückfragen:
Cornelia Wiethaler, 
NABU-Projektleiterin 
Kulturpflanzenvielfalt
Tel.: 0174-3058688 oder 07551-91200
Im Internet zu finden unter http://www.NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: NABU
Weitere Storys: NABU
  • 15.12.2000 – 14:25

    NABU-Umweltkalender für Woche 51 (18. - 24. Dezember 2000)

    Bonn (ots) - Vorschau auf umweltpolitische Pressetermine und Veranstaltungen in der 51. Kalenderwoche. Ein Service der NABU-Pressestelle Bonn MONTAG, 18. DEZEMBER 2000 Moritzburg 11:00 ---- Pk zur Vorstellung des sächsischen Waldzustandberichtes, mit UM Flath. Ort: Wildgehege Moritzburg, Eingangsgebäude. Auskunft: 0351-564-6818. Berlin 12:00 ---- Pk Deutsche Projekt Union GmbH zu ...

  • 14.12.2000 – 13:07

    NABU warnt vor Unterstützung neuer Atomreaktoren in Osteuropa

    Bonn (ots) - Der Naturschutzbund NABU hat die für morgen vorgesehene Abschaltung des letzten Reaktorblocks im Atomkraftwerk Tschernobyl begrüßt. "Dieser Schritt hätte allerdings schon im April 1986 stattfinden müssen", sagte NABU-Energieexperte Frank Musiol. Nicht nur die leidgeprüften Opfer der damaligen Katastrophe hätten viel zu lange auf diese einzig mögliche Konsequenz warten müssen. Dennoch sei es ein ...

  • 14.12.2000 – 10:30

    NABU fordert Verbraucher-Bundesamt

    Berlin (ots) - Einen Forderungskatalog für eine radikale Neubestimmung der Agrar- und Verbraucherpolitik hat der Naturschutzbund NABU heute in Berlin vorgelegt. "Die aktuelle BSE-Krise ist das Tschernobyl der alten Agrarpolitik, eine Rückkehr zur Agrarpolitik bisherigen Stils darf es nicht geben", betonte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Es sei spätestens jetzt klar geworden, dass die Agrarpolitik in Deutschland und der EU grundsätzlich falsche Ziele verfolgt ...