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NABU: Artensterben weiter ungebremst Bund und Länder in der Pflicht - Deutschland muss Vorreiter im Artenschutz werden

Berlin (ots)

Anlässlich des morgigen "Internationalen Tag des
Artenschutzes" hat der NABU Bund und Länder aufgefordert, bedrohte 
Arten in Deutschland konsequenter zu schützen. "Als führende 
Industrienation ist Deutschland besonders in der Pflicht, eine 
herausragende Rolle im Artenschutz zu übernehmen. Das gilt bei den 
Verhandlungen zum Schutz von Thunfisch und Hai ebenso wie für den 
Erhalt heimischer Arten wie Rotmilan, Kreuzkröte oder Elbebiber, für 
die Deutschland eine einzigartige internationale Verantwortung 
trägt", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Dabei müsse der Bund mit
gutem Beispiel vorangehen und seine Möglichkeit nutzen, gefährdete 
Arten und Lebensräume direkt und unbürokratisch zu schützen. Dies 
müsse auch im Rahmen eines neu zu schaffenden Bundesprogramms für 
Biologische Vielfalt finanziell unterstützt werden.
Ein weiterer wichtiger Pfeiler des Erhalts von Arten ist ihr 
rechtlicher Schutz. Das neue Bundesnaturschutzgesetz, das seit diesem
Monat in Kraft ist, müsse daher schnellstmöglich in das Landesrecht 
umgesetzt und dort, wo es nötig sei, durch die Länder zusätzlich 
gestärkt werden. Der Europäische Gerichtshof habe eindeutige Vorgaben
zum Artenschutz gegeben, die der Bund immer noch missachte. Hier 
seien die Länder in der Pflicht, die Lücken zu schließen und dafür zu
sorgen, dass beispielsweise der Anbau gentechnisch veränderter 
Pflanzen in den Randbereichen der Schutzgebiete unterlassen wird. 
"Alles, was von außen auf ein Schutzgebiet einwirkt, muss so streng 
beurteilt werden, als würde es darin liegen", sagte 
NABU-Artenschutzexperte Magnus Wessel.
Staats- und Regierungschefs haben 2002 auf dem Weltumweltgipfel in
Johannesburg beschlossen, bis 2010 - dem UN-Jahr der Biologischen 
Vielfalt - den weltweiten Rückgang der Artenvielfalt zu stoppen. 
Dennoch nimmt das Artensterben immer weiter zu. Mittlerweile sind 
jede zweite einheimische Vogelart, ein Drittel unserer Pilzarten und 
30 Prozent unserer Farn- und Blütenpflanzen gefährdet oder bereits 
ausgestorben. Der Klimawandel erfordert verstärkte 
Anpassungsfähigkeit und verschärft die Situation daher zusätzlich.
Die Zeit läuft ab. Noch 304 Tage haben die europäischen Staaten 
Zeit, um das von ihnen gesetzte Ziel zu erreichen, das Artensterben 
in Europa bis zum Jahr 2010 zu stoppen.
Im Internet zu finden unter www.nabu.de/themen/artenschutz/internatio
nalerartenschutz/jahrderbiologischenvielfalt/11885.html
Veranstaltungshinweis:
Der fortschreitende Artenverlust ist auch Thema der NABU-Konferenz 
"Biologische Vielfalt 2010: Fast Weg? Neue Wege aus alter Krise" am 
11. März in Frankfurt/Main mit NABU-Präsident Tschimpke, 
Bundesumweltminister Röttgen und weiteren Gästen aus Politik, 
Wirtschaft und Gesellschaft.
 Anmeldungen (bis 5. März) und Informationen unter 
http://www.NABU.de/Biodiv2010

Pressekontakt:

Magnus J. K. Wessel, NABU-Artenschutzexperte, Tel. 030-284984-1618.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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