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NABU: Umweltabgabe auf Getränkeverpackungen ebnet Weg aus der Mehrwegkrise Neue Studie des Öko-Instituts im Auftrag des NABU vorgelegt

Berlin (ots)

Der NABU hat wegen der immer weiter steigenden
Marktanteile umweltschädlicher Einwegflaschen aus Plastik die 
Einführung einer Umweltabgabe auf Getränkeverpackungen gefordert. 
Eine Materialsteuer zusätzlich zum Einwegpfand ebne den Weg aus der 
Mehrwegkrise. Auch würde die Abgabe Hersteller umweltbelastender 
Getränkeverpackungen ganz im Sinne der Produktverantwortung mehr in 
die Pflicht nehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des 
Öko-Instituts im Auftrag des NABU, die heute in Berlin vorgestellt 
wurde.
Mittlerweile werde bereits etwa die Hälfte aller Getränke in 
umweltschädliche Einwegplastikflaschen gefüllt und die Tendenz ist 
weiter steigend. "Ein Umsteuern ist dringend überfällig. Deutschland 
riskiert die Existenz seines europaweit bewunderten Mehrwegsystems, 
weil die Politik falsche Weichen gestellt hat. Das Einwegpfand hat 
nicht die gewünschte Lenkungswirkung entfaltet, so dass nun mit einer
Abgabe gegengesteuert werden muss", forderte NABU-Präsident Olaf 
Tschimpke. Die Umweltabgabe verknüpfe Kreislaufwirtschafts- und 
Klimaschutzziele mit verantwortungsbewusster Marktwirtschaft. "Die 
Abgabe würde der öffentlichen Hand bis zu drei Milliarden Euro 
jährlich einbringen. Die Gelder könnten für die Förderung 
umweltfreundlicher Unternehmen verwendet werden. Denkbar wäre auch 
die Unterstützung von Handelsfilialen, die bewusst auf ein 
Mehrwegsortiment setzen", so Tschimpke.
Der Liter Mineralwasser verteuert sich nach dem NABU-Vorschlag in 
der Einwegflasche aus Plastik um 9,4 Cent, in der Mehrwegflasche aus 
Plastik dagegen nur um zwei Cent. Der Liter Saft im Getränkekarton 
erhielte einen Preisaufschlag von 3,3 Cent. "Für jede 
Getränkeverpackung lässt sich der Steuersatz deutlich senken, wenn 
der Materialeinsatz und der mit dessen Herstellung verbundene 
CO2-Ausstoß abnimmt", erläuterte Günter Dehoust vom Öko-Institut. 
Vorteile entstünden so für wiederbefüllbare Mehrwegflaschen oder 
Getränkekartons, die mehrheitlich aus dem nachwachsenden Rohstoff 
Holz bestünden. Auch der Einsatz von Recyclingmaterial in der 
Getränkeverpackung verschaffe den Unternehmen Steuervorteile. Das 
gleiche gelte für häufiger wiederbefüllte Mehrwegflaschen, so 
Dehoust.
Die vorgeschlagene Umweltabgabe ist der Studie zufolge mit 
deutschem und europäischem Recht vereinbar. Sie behandelt alle 
Wirtschaftsbeteiligten fair. Weil die Abgabe beim 
Verpackungshersteller oder Abfüller erhoben werden soll, bleibt der 
Verwaltungsaufwand klein. Abfüller und Handel haben genau wie 
Verbraucher die Möglichkeit, die umweltfreundliche und damit 
günstigere Verpackung zu wählen.
"Wird die Zielquote umweltfreundlicher Getränkeverpackungen von 80
Prozent mit Hilfe einer Abgabenlösung und klaren Kennzeichnung wieder
erreicht, könnten allein in Deutschland über 400.000 Tonnen 
Plastikmüll und 1,5 Millionen Tonnen CO2 jährlich vermieden werden", 
betonte NABU-Abfallexperte Benjamin Bongardt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dr. Benjamin Bongardt, NABU-Abfallexperte, Tel. 030-284984-1610.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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