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NABU: Naturschutz spart Milliarden und bremst Klimawandel

Berlin/Konstanz (ots)

Anlässlich der Veröffentlichung einer von
Deutschland initiierten UN-Studie zum ökonomischen Wert der Arten und
Lebensräume im Klimawandel hat der NABU eine konsequentere Politik 
zugunsten der Umwelt gefordert. "Natürliche Ökosysteme sind unser 
stärkster Verbündeter im Kampf gegen den  Klimawandel. Naturschutz 
ist Klimaschutz und Klimaschutz ist Naturschutz. Werden diese 
Zusammenhänge endlich erkannt, kann die Weltwirtschaft 
zielgerichteter gegen den Klimawandel vorgehen und Milliarden 
sparen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Nach ersten Ergebnissen dieses Sachstandberichts zur Untersuchung 
der Ökonomie von Ökosystemen und Biodiversität ("The Economics of  
Ecosystems and Biodiversity"), kurz TEEB genannt, könnten 
beispielsweise allein durch eine 45-Milliarden-US-Dollar-Investition 
in Schutzgebiete naturbezogene Leistungen im Wert von fünf Billionen 
US-Dollar pro Jahr gesichert werden. Darin einbezogen sind sowohl die
Wertschöpfung im Tourismus wie auch die kostenfreien Dienstleistungen
der Natur wie sauberes Wasser, Böden und Luft. Dies ist mehr als die 
Umsätze der weltweiten Automobilproduktion, der Stahlproduktion und 
des IT-Dienstleistungssektors zusammen.
"Die Ergebnisse bestärken uns darin, dass mit den bisherigen 
Maßnahmen allein die Zerstörung der Natur und die Erderwärmung nicht 
gestoppt werden kann. Der Erhalt der Ökosysteme dieser Erde - von 
Wäldern, Korallenriffen und Mangroven bis zu Feuchtgebieten und 
Flusseinzugsgebieten sowie Mooren - spielen eine Schlüsselrolle 
sowohl bei der Bekämpfung des Klimawandels wie auch bei der Anpassung
an dessen Folgen", so Tschimpke weiter.  Allein in tropischen und 
subtropischen Wäldern seien etwa 25 Prozent des globalen Kohlenstoffs
gespeichert. Schätzungsweise fünf Milliarden Tonnen bzw. 15 Prozent 
des weltweiten Ausstoßes von Kohlendioxid werden jährlich von Wäldern
gebunden, die somit einen zentralen Beitrag zur Abschwächung des 
Klimawandels leisten.
Deutschland habe mit der  Verabschiedung der nationalen 
Biodiversitätsstrategie den richtigen Weg eingeschlagen. Nun müsse in
der kommenden Legislaturperiode endlich die Umsetzung in die Praxis 
erfolgen. Daher fordert der NABU ein Bundesprogramm Biologische 
Vielfalt. Das Programm sei bis 2012 jährlich mit 300 Millionen Euro 
auszustatten. Neben der engen Zusammenarbeit von Bundesländern, 
Kommunen, Eigentümern und Landnutzern müssen wichtige 
Naturschutzmaßnahmen erfolgen wie zum Beispiel die Regeneration von 
Flussauen und Mooren sowie die Vernetzung von Lebensräumen.
 "Der NABU wird eine neue Bundesregierung an ihrem Einsatz für den 
Schutz der Vielfalt an Arten und Lebensräumen messen. Ein eigenes, 
finanziell gut ausgestattetes Programm zum Erhalt der biologischen 
Vielfalt ist dabei ein wichtiger erster Schritt", so der 
NABU-Präsident.
Zum Thema "Konjunktur durch Natur" diskutiert Olaf Tschimpke auch 
am heutigen Mittwoch, 19 Uhr,  in Konstanz bei der Veranstaltung 
"Umwelt- und  Klimaschutz: Töpfer-Kurs halten!", u.a. mit dem 
ehemaligen UNEP-Direktor Prof. Dr. Klaus Töpfer.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Referent für Natur- und Artenschutz, Tel.
030-284984-1618

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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