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Korrigierte Version
Greenpeace stempelt "Giftschiffe" im Hamburger Hafen
Protestaktion gegen TBT-haltige Schiffsfarben

Hamburg (ots)

Mit einem Riesen-Stempel markieren zehn Aktivisten
der Umweltorganisation Greenpeace seit heute morgen Schiffe im
Hamburger Hafen, die mit giftigen TBT-Schiffsfarben gestrichen sind.
Mit dem 2,70 Meter langen Stempel, der von einem Kran auf dem
Greenpeace-Schiff "Beluga" gehalten wird, kennzeichnen die
Umweltschützer Totenköpfe und die Forderung "Stop TBT!" in gelber
Farbe die Bordwände, die den giftigen Anstrich aus
Tributyl-Zinn-Farben enthalten.
Seit Sonntag haben Greenpeace-Mitglieder von Schlauchbooten aus
bei ein- und auslaufenden Schiffen des Hamburger Hafens Farbproben
vom Rumpf genommen und sie von einem TBT-Spezial-Labor in Geesthacht
untersuchen lassen. Dabei wurden bei insgesamt 9 von 18 Schiffen TBT
in den Anstrichen gefunden. Auch in den Häfen von Rotterdam (Holland)
und Antwerpen (Belgien) nehmen Greenpeace-Aktivisten seit Montag
Proben.
"Es gibt längst Ersatz für die giftigen TBT-Farben", sagt
Greenpeace-Chemieexperte Thilo Maack. "Jetzt müssen auch die
internationalen Reedereien auf Ausstiegskurs gebracht werden. Wir
fordern die Reeder auf, keine Anstriche mehr zu verwenden, die die
Meere vergiften."
TBT soll den Bewuchs mit Algen und Muscheln verhindern. Es tötet
Organismen in geringsten Konzentrationen, gefährdet aber auch das
menschliche Hormon- und Immunsystem. Weltweit tragen etwa 70 Prozent
der Schiffe noch diesen giftigen, so genannten Antifouling-Anstrich.
Durch diese Anstriche sind die Meere weltweit mit TBT belastet. In
Häfen und auf den wichtigen Schifffahrtsstraßen verursachen die
Farben schwere Schäden an Meeresorganismen.
Greenpeace hatte TBT auch in Konsumartikeln wie Baby-Windeln und
Luftmatrazen nachgewiesen. Das Gift wurde auch in Speisefisch und
Kleidung gefunden. Am Mittwoch hatte das Bundeskabinett die
EU-Kommission aufgefordert, TBT in Schiffsfarben und Konsumgütern
europaweit zu verbieten. Die Internationale Schifffahrtsorganisation
(IMO) will Schiffsfarben ab dem 1. Januar 2003 weltweit verbieten.
Die internationale Reeder-Branche und die Farben-Hersteller aber
versuchen, ein solches Verbot zu blockieren. Deshalb macht Greenpeace
erneut auf das Problem aufmerksam.
Unter www.greenpeace.de ist ab heute eine Europa-Karte zu finden,
die zeigt, dass TBT nicht nur in Nord- und Ostseehäfen, sondern auch
in Häfen des Mittelmeers ein großes Problem darstellt. "Die Politiker
haben erkannt, dass sich das TBT-Gift nicht weiter ausbreiten darf.
Jetzt muss die Wirtschaft ihre Verantwortung übernehmen und alles
tun, damit die schleichende Vergiftung beendet wird."
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack an Bord
des Greenpeace-Schiffes "Beluga" unter  Tel 0171-8780-810 oder
Michael Hopf, Pressesprecher, unter Tel. 0171-8780-835. Hier erhalten
Sie auch Informationen zu aktuellem Film- und Fotomaterial.
Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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