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Greenpeace e.V.

Greenpeace stempelt "Giftschiffe" im Hamburger Hafen
Protestaktion gegen TBT-haltige Schiffsfarben

Hamburg (ots)

Mit Totenköpfen und dem Schriftzug "Stop TBT"
markieren zehn Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace seit
heute morgen Schiffe im Hamburger Hafen. Die Markierung warnt vor den
Unterwasseranstrichen, deren giftiger Bestandteil TBT (Tributylzinn)
die Umwelt schwer belastet. Mit einem 2,70 Meter langen Stempel, der
von einem Kran auf dem Greenpeace Schiff "Beluga" gehalten wird,
kennzeichnen die Umweltschützer die Bordwände der Schiffe mit gelber
Farbe.
Seit Sonntag haben die Umweltschützer von Schlauchbooten aus bei
ein- und auslaufenden Schiffen des Hamburger Hafens Farbproben vom
Schiffsrumpf genommen und sie von einem TBT-Spezial-Labor in
Geesthacht untersuchen lassen. Auch in den Häfen von
Rotterdam/Holland und Antwerpen/Belgien nehmen Greenpeace-Aktivisten
seit Montag Proben. Bei insgesamt X von Y Schiffen wurde TBT in den
Anstrichen festgestellt.
"Es gibt längst Ersatz für die giftigen TBT-Farben", sagt
Greenpeace-Chemieexperte Thilo Maack. "Jetzt müssen auch die
internationalen Reedereien auf Ausstiegskurs gebracht werden. Wir
fordern die Reeder auf, ungiftige Anstriche zu verwenden."
TBT soll den Bewuchs mit Algen und Muscheln verhindern. Es tötet
Organismen in geringsten Konzentrationen und gefährdet auch das
menschliche Hormon- und Immunsystem. Weltweit tragen etwa 70 Prozent
der Schiffe noch den giftigen so genannten Antifouling-Anstrich.
Durch diese Anstriche sind die Meere weltweit mit TBT belastet. In
Häfen und auf den wichtigen Schifffahrtsstraßen verursachen die
Farben schwere Schäden an Meeresorganismen. Am Mittwoch hatte das
Bundeskabinett ein Verbot von TBT-haltigen Farben in Deutschland ab
Januar 2003 beschlossen. Noch im Juli diesen Jahres sperrte sich das
Bundeswirtschaftsministerium gegen ein so umfassendes Verbot.
TBT wurde in verschiedensten Konsumprodukten, darunter Textilien,
Speisefisch und Babywindeln nachgewiesen. Nur ein weltweites Verbot
garantiert Sicherheit. Daher plant die Internationale
Schifffahrtsorganisation (International Maritime Organisation IMO),
Schiffsfarben ab dem 1. Januar 2003 weltweit zu verbieten. Die
internationale Reeder-Branche und die Hersteller versuchen ein
solches Verbot zu blockieren. Deshalb macht Greenpeace erneut auf das
Problem aufmerksam. Unter www.greenpeace.de ist ab heute eine
Europa-Karte zu finden, die zeigt, dass TBT nicht nur in Nord- und
Ostseehäfen, sondern auch in Häfen des Mittelmeers ein großes Problem
darstellt.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack an Bord
des Greenpeace-Schiffes "Beluga" unter der Tel.-Nr. 0171-8780810 oder
Michael Hopf, Pressesprecher, unter Tel.-Nr. 0171-8780 835. Hier
erhalte Sie auch Informationen zu aktuellem Film- und Fotomaterial.
Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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