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Greenpeace e.V.

Protest auf Hoher See ausgeweitet
Greenpeace-Aktivisten errichten Anti-Atom-Camp auf Frachter für Atomtechnologie

Gotland/Schweden, Hamburg (ots)

Nach einem erneuten
Schlauchbooteinsatz vor der schwedischen Küste befinden sich seit 
heute Mittag insgesamt acht Greenpeace-Aktivisten auf dem Frachter 
"Happy Ranger". Sie protestieren gegen den Transport der 
Dampferzeuger zur Baustelle des Atomkraftwerks im finnischen 
Olkiluoto. Dort errichten Areva und Siemens den Prototypen des 
Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Gestern hatten auf der Ostsee
vor Fehmarn sechs Aktivisten, darunter drei Deutsche, den 
Schwerlastfrachter erklettert und an Bord ein Protestcamp errichtet. 
Die Aktivisten fordern den Stopp der Arbeiten am EPR.
Areva bezeichnete in einer ersten Stellungnahme zur 
Greenpeace-Aktion den Bau neuer Atomkraftwerke als Beitrag zum Kampf 
gegen den Klimawandel. "Die Antwort von Areva ist der blanke Hohn", 
sagt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace.  Atomkraft ist 
keine Lösung, sondern ein Problem beim Klimaschutz. Mit dem gleichen 
Geld, investiert in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, 
könnten etwa zehn mal größere CO2-Einspareffekte erzielt werden. Wenn
sie nicht möglichst viele EPR verkaufen, bleibt Areva auf den 
immensen Verlusten aus Olkiluoto sitzen. Die Atomfirmen sehen die 
Klimakonferenz in Kopenhagen anscheinend nur als 
Verkaufsveranstaltung für ihre überteuerte und risikoreiche 
Atomtechnologie."
Der Start von Olkiluoto 3, einem Gemeinschaftsprojekt von Areva 
und Siemens, war vier Jahre nach Baubeginn im Mai 2009 geplant. Areva
rechnet nun mit der Inbetriebnahme nicht vor 2012. Die Kosten für den
EPR sind in der Zwischenzeit von rund 3 auf 5,5 Milliarden Euro 
gestiegen.
"Wer Atomkraft als Rezept für den weltweiten Klimaschutz anpreist,
handelt so, als würde er einem Übergewichtigen das Rauchen als 
Therapie gegen Fettleibigkeit empfehlen", so Böhling.
Im Weltenergieszenario von 2009 der Internationale Energie Agentur
spielt die  Atomkraft in Zukunft keine relevante Rolle beim 
Klimaschutz. Hiernach gäbe es nur minimale Klimaschutzeffekte, selbst
wenn bis zum Jahr 2030 etwa 380 neue AKW weltweit ans Netz gingen, 
also jeden Monat eins. Der Anteil der Atomkraft am Energiemix würde 
gleichzeitig durch die Alterung des Bestandes weiter abnehmen. Solche
Ausbauszenarien widersprechen auch der realen Entwicklung, in der 
weltweit seit fast zwei Jahren kein einziges Atomkraftwerk mehr ans 
Netz gegangen ist.
Der Frachter "Happy Ranger" transportiert zurzeit die vier 
Dampferzeuger für den Reaktorneubau Olkilouto 3 von Frankreich zum 
finnischen Hafen Rauma, in der Nähe von Olkiluoto. Dort wird die 
Happy Ranger am Mittwoch Abend erwartet.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel. 
0151-180 533 82 (in Deutschland) oder Martina Krüger, Tel. 
0046-705502913 (in Schweden) oder Pressesprecher Jan Haase, Tel. 
0171-8700 675. Fotos erhalten Sie unter 040-30618-377. Videomaterial 
unter Tel. 0175-5891718, auch als Download vom ftp-Server.

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