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"Stoppt das Patent auf die arme Sau!"
Landwirte demonstrieren in München gegen Patente auf Tiere und Pflanzen

München (ots)

Gegen Patente auf Tiere und Pflanzen demonstrieren
heute über tausend Bauern gemeinsam mit Umwelt- und 
Entwicklungsorganisationen in München. Über 5000 Bürgerinnen und 
Bürger sowie etwa 50 Verbände haben sich einem Sammeleinspruch gegen 
ein Patent zur Züchtung von Schweinen angeschlossen. Der Einspruch 
gegen das ursprünglich vom US-Agrarkonzern Monsanto angemeldete 
Patent wird heute am Europäischen Patentamt (EPA) in München von der 
Organisation "Kein Patent auf Leben!" übergeben. Die Teilnehmer des 
Protest-Marsches unter dem Titel "Stoppt das Patent auf die arme 
Sau!" fordern ein gesetzliches Verbot von Patenten auf Leben. 
Greenpeace hat gestern eine neue Recherche zu Patentanträgen 
vorgelegt, nach der sich die vom EPA genehmigten Patente inzwischen 
von der Zucht von Kühen bis auf die Milch erstrecken. Die heutige 
Demonstration gegen Patente auf Leben gilt als die bisher größte in 
Europa.
"Mit Patenten auf Leben werden Bauern und Züchter enteignet", sagt
Rudolf Bühler von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch 
Hall, der heute eine Herde seiner traditionellen Zuchtschweine vor 
das Patentamt führt. "Konzerne wie Monsanto wollen die Kontrolle über
Landwirtschaft und Lebensmittel, vom Ferkel bis zum Schnitzel." Die 
im Schweine-Patent (EP 1651777) beanspruchten Tiere sind nicht von 
anderen Zuchtschweinen zu unterscheiden. Es wird auch keine neue 
technische Erfindung beschrieben. Im Patentantrag hat Monsanto nur 
bereits bekannte Zuchtverfahren variiert.
Unterstützt wird die Demonstration auch vom Bundesverband 
Deutscher Milchviehalter (BDM) und der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche
Landwirtschaft (AbL). "Es gibt neue Patentanträge, die reichen von 
der Kuh bis zur Milch und dem Joghurt", sagt Romuald Schaber vom BDM.
"Die Bundesregierung muss der Gier der großen Konzerne auf Lebewesen 
endlich Grenzen setzen."
Die Entwicklungsorganisation Misereor befürchtet, dass Bauern in 
Entwicklungsländern durch derartige Patente die Rechte an ihrem 
eigenen Saatgut verlieren. Patente auf Saatgut tragen über die 
Verteuerung des Anbaus zur Verschärfung der weltweiten Ernährungslage
bei.
Einen ersten Erfolg für die Unabhängigkeit der Landwirtschaft 
haben die Demonstranten in München bereits verbucht: Vergangenen 
Monat verlangten die Hessische Landesregierung und die Grünen im 
Deutschen Bundestag eine Änderung der europäischen Patentgesetze, um 
die Erteilung derartiger Patente in Zukunft zu verbieten.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mute Schimpf von 
Misereor, Tel. 0172-1704 891, Georg Janßen von der 
Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL), Tel. 0170-4964 
684, oder Pressesprecherin Simone Miller von Greenpeace, Tel. 
0171-8706 647. Fotos von der Demonstration erhalten Sie unter Tel. 
040-30618-376. Den aktuelle Greenpeace-Report zu Patenten auf Leben 
finden Sie im Internet: www.greenpeace.de. Weitere Infos: 
www.misereor.de, www.no-patents-on-seeds.org, www.keinpatent.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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