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Westfalenpost: Die Sorge gilt nicht dem Wechselkurs Kommentar von Stefan Pohl zur Stärke des Euros

Hagen (ots)

Es ist schon paradox. Der Euro beherrscht seit Wochen und Monaten die Schlagzeilen in allen Medien. Aber immer, wenn von Krise die Rede ist, geht es um Euro-Schuldenstaaten, um Griechenland, Portugal, Spanien und Italien, um die Zukunft der Gemeinschaftswährung. Längst vorbei scheinen die Zeiten, als sich noch jemand um den Wechselkurs Sorgen machte. Der schwankte im Lauf der Euro-Geschichte zwischen rund 0,90 und gut 1,60 US-Dollar, also zwischen einer Einschätzung als kränkelnde Frühgeburt, wie sie Ex-Kanzler Gerhard Schröder getroffen hatte, und der Angst um die Exportchancen der deutschen Industrie. Beide Extreme haben ihr nicht nachhaltig geschadet. Die dauernde Betrachtung des Euro-Wechselkurses aus den Anfangsjahren ist von der Sorge um die Schulden der Südländer abgelöst worden, und das ist gut so. Überschuldete Volkswirtschaften bergen ein weit größeres Risiko für die Gemeinschaftswährung als ein temporäres Extrem beim Wechselkurs. Zumal sich viele Exportunternehmen dagegen abgesichert haben. Wir sollten beim Wort Euro-Krise genau differenzieren, was gemeint ist. Der Wechselkurs kann derzeit nicht gemeint sein. 1,36 Dollar sind weder ein Grund zum Überschwang noch zur Sorge. Da ist Luft nach oben wie nach unten. Etwas mehr Gelassenheit täte uns gut. Bei der Überwindung der Euro-Schuldenkrise gibt es Fortschritte - gewiss. Aber bis zur Umsetzung tiefgreifender Reformen und gemeinsamer Finanzregeln ist es noch ein weiter Weg. Es gilt nichts weniger, als die Zukunft des Wirtschaftsraumes zu sichern.

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