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Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Milch
Merkel

Osnabrück (ots)

Merkel und das liebe Vieh
Im Kuhstall gibt sich die Kanzlerin zupackend. Resolut greift sie 
in die Maissilage und hält den Kühen eine Handvoll zum Fressen hin. 
Das soll heißen: "Seht her, liebe Bauern, ich kümmere mich jetzt - 
und füttere sogar eure Kühe." Doch was die Milchbauern künftig 
ernährt - darauf weiß Angela Merkel so recht keine Antwort.
Jedenfalls kann keine der von ihr angekündigten Hilfen den 
Milchpreis wieder nach oben treiben. Zwar dürfen die Landwirte damit 
rechnen, bald nur noch so viel Steuern auf Agrardiesel zu zahlen wie 
ihre Mitbewerber in anderen EU-Ländern. Doch dieser Entlastung wird 
die SPD in der Großen Koalition nur zustimmen, wenn sie im Gegenzug 
ihrer Klientel ebenfalls ein Wahlgeschenk machen kann.
Denn der Kampf um Stimmen steckt hinter Merkels Besuch beim lieben
Vieh: Nach langem Zögern hat sie die Milch nun zur Chefsache erklärt.
So will sie die gereizte Stimmung unter den Bauern - traditionell 
eine wichtige Wählergruppe der Union - wieder beruhigen. Das ist 
besonders wichtig mit Blick auf den anstehenden Urnengang für das 
Europaparlament. Speziell die CSU muss derzeit um jede Stimme 
kämpfen, will sie am 7. Juni bundesweit die Fünf-Prozent-Hürde nehmen
und wieder ins Parlament einziehen.
Der Aufruhr unter den Milchbauern wird sich aber wohl auch dann 
nicht so schnell legen, wenn Merkel das Hilfspaket jetzt rasch 
fertigstellt. Die Kühe jedenfalls wollten der Kanzlerin noch nicht 
aus der Hand fressen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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