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Neue OZ: Kommentar zu Kirche
Bischöfe

Osnabrück (ots)

Ein Luxusproblem
Viel Gesprächsbedarf besteht in der katholischen Kirche in 
Deutschland zwischen Bischöfen und obersten Laien. Es gilt, Scherben 
zu kitten, weil das Vertrauensverhältnis beschädigt ist. Der Grund: 
Der Osnabrücker Heinz-Wilhelm Brockmann, einziger Kandidat für das 
Präsidentenamt des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), 
hat zwar die einfache Mehrheit der Bischöfe erhalten, nicht aber die 
nötige Zweidrittelmehrheit. Eine historisch einmalige Ablehnung.
Ob der Minderheit blockierender Bischöfe bewusst ist, wie viel 
Porzellan sie zerschlagen, wie sehr sie sich auch selbst geschadet 
hat? Einige konservative Oberhirten runzelten wegen Brockmanns 
Kandidatur die Stirn. Seit Jahren engagiert er sich für eine 
weltoffene Kirche. Dazu gehörte Kritik an Rom, etwa bei der 
Schwangerenkonfliktberatung. Das war für manchen Bischof wohl schon 
zu viel. Aber Brockmanns Lebenslauf widerspricht nicht dem Amt des 
obersten katholischen Laien - im Gegenteil.
Mehr noch als um den Kandidaten Brockmann geht es einigen 
Oberhirten offenbar um Grundsätzliches: Darum, die selbstbewussten 
Laien des ZdK in die Schranken zu weisen, wenn diese sich zu 
theologischen Fragen wie der Judenmission äußern. Doch wenn das ZdK 
beschädigt wird, verliert die Kirche weiter an Bedeutung. Erneut ein 
interner Zwist - dieses Luxusproblem kann sie sich nicht leisten in 
einer Zeit, in der ein antireligiöser Gegenwind schärfer weht. Das 
Abstimmungsergebnis zu "Pro Reli" sollte den Bischöfen eine Warnung 
sein.

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Telefon: 0541/310 207

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