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WAZ: Debatte um Embryonenforschung: Ein Kompromiss - Kommentar von Christopher Onkelbach

Essen (ots)

Vom ethischen Standpunkt aus besehen ist jeder
Kompromiss ein fauler. Seit Jahren fordert die Wissenschaft freiere 
Forschungsbedingungen, wie sie auch im Ausland gelten. Auch wenn man 
die ewigen Zweifler und Moralisten nicht mehr hören mag, auch wenn 
man sich nach Fortschritt und Heilung sehnt - immer wieder bietet die
Wissenschaft den Mahnern Futter. Der südkoreanische Klonbetrüger 
Hwang Woo Suk machte die Stammzellforschung dubios, erklärte geklonte
Embryonen zum Forschungs- und Wirtschaftsgut. Und das Vorhaben 
britischer Forscher, das Erbmaterial von Kuh und Mensch zu 
verschmelzen, zeigt, wohin losgelassene Forschung führt. Ohne 
Unterlass bohrt die Forschung Löcher in die letzten ethischen Tabus.
 Merkels Vorschlag ist nicht die große Befreiung von allen 
gesetzlichen Fesseln. Er ist aus ethischer Sicht auch nicht 
konsequent. Ein gangbarer Weg ist er dennoch. Die Forscher erhielten 
ein Stück Freiheit, die Kritiker würden geschont. Doch muss sich die 
Politik in Zukunft grundsätzlich davor hüten, ihre Regelungen 
nachlaufend den Wünschen der Wissenschaft anzupassen.

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