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WAZ: Die Reichen und die Steuern - Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Deutschland ist, Ludwig Erhard sei Dank, als liberales Land zu seinem Wohlstand gekommen. Ein protestantisch grundierter Leistungsbegriff war dabei die Leitlinie, kurz gesagt: gute Leistung, anständiger Lohn. Wenn dabei Menschen mehr erreichen konnten als Wohlstand, also reich werden, geht das in Ordnung. Neid ist eine Untugend. Ex-SPD-Chef Müntefering erinnerte daran, dass die obersten zehn Prozent der Einkommensteuerzahler die Hälfte der Steuern zahlen. Etwas anderes ist die Besteuerung von Vermögen. Im internationalen Vergleich ist Deutschland ein Niedrigsteuerland. Nur hat, wegen des Bundesverfassungsgerichts, bisher jede Regierung vor der Wiedereinführung der Vermögensteuer, die es unter Kohl gab, kapituliert. Sicher kann man die Steuern auf Immobilienbesitz erhöhen. Dann zahlen aber Mieter auch höhere Mieten. Der wohl einzige wirksame Weg wäre eine Erhöhung der Erbschaftsteuer. Hier sind die USA Vorbild. Ein liberales Land, das nach dem Grundsatz verfährt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Erbschaften werden hoch besteuert, damit niemand sich auf den Lorbeeren der Eltern ausruhen kann. Dazu gehört aber auch, dass die Einkommen niedriger besteuert werden. Dennoch hat die Diskussion ihr Gutes. Es wird Zeit, ernsthaft darüber zu reden, was unsere Gesellschaft zusammenhält und welchen Beitrag jeder dazu leistet.

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