Alle Storys
Folgen
Keine Story von EKD - Evangelische Kirche in Deutschland mehr verpassen.

EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

EKD-Ratsvorsitzender bedauert Entscheidung der EU-Forschungsminister zur embryonalen Stammzellforschung.
Würdigung der Zusatzerklärung zum Embryonenschutz

Hannover (ots)

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, bedauert die 
Entscheidung der EU-Forschungsminister zum 7. 
Forschungsrahmenprogramm. Der Rat der Minister hatte sich damit am 
Montag, 24. Juli, in Brüssel hinter den Vorschlag des EU-Parlamentes 
gestellt und unter bestimmten Bedingungen den Einsatz von EU-Mitteln 
zur Förderung der Forschung mit embryonalen Stammzellen erlaubt. 
Zugleich würdigte der Ratsvorsitzende den Einsatz von 
Bundesforschungsministerin Annette Schavan, der zu einer 
Zusatzerklärung geführt hat.
Huber begrüßte, dass durch die Zusatzerklärung zum 7. 
Forschungsrahmenprogramm die finanzielle Förderung der Zerstörung von
menschlichen Embryonen zur Gewinnung neuer Stammzelllinien abgelehnt 
werde. Dadurch werde die geltende Praxis erstmals durch eine 
Selbstverpflichtung der Europäischen Kommission verbindlich 
festgeschrieben. Der Ratsvorsitzende warnte aber vor einer Aushöhlung
dieser Regelung. "Bei der nun geltenden Beschlusslage kann nicht 
ausgeschlossen werden, dass von der Forschungsförderung der EU 
finanzielle Anreize für die Zerstörung von menschlichen Embryonen 
ausgehen." So könnten in Ländern mit entsprechender Gesetzeslage 
Embryonen zur Gewinnung von neuen Stammzelllinien getötet und für die
Forschung mit diesen neuen Stammzelllinien dann EU-Fördermittel 
beantragt werden.
Die EKD hatte sich in der Vergangenheit in Übereinstimmung mit der
Bundesregierung für die Einführung eines festen Stichtags für die 
Nutzung existierender embryonaler Stammzelllinien auf EU-Ebene 
ausgesprochen, stellt dies doch einen "schonenden Ausgleich" zwischen
dem Lebensrecht des Embryos und dem Recht der Patienten auf die 
Erforschung neuer Therapiemöglichkeiten dar. Darüber hinaus hatte sie
gefordert, die Priorität der Förderung auf die ethisch unbedenkliche 
Forschung mit adulten Stammzellen zu legen und von der Finanzierung 
embryonaler Stammzellforschung auf der Grundlage des Verbrauches 
menschlicher Embryonen abzusehen.
Bevor das 7. Forschungsrahmenprogramm in Kraft treten kann, muss 
der gemeinsame Standpunkt der Minister nunmehr noch formell vom 
Europäischen Parlament im September in zweiter Lesung gebilligt 
werden.
Hannover, 25. Juli 2006
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Hinweis: Ausführlich findet sich die Argumentation zu ethischen 
Überlegungen bei der Stammzellenforschung in einem Vortrag, den der 
Vorsitzende des Rates kürzlich in Heidelberg halten hat. 
http://www.ekd.de/vortraege/huber/060714_rv_heidelberg.html
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland
Weitere Storys: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland