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Landesbischof Kähler fordert Bleiberecht für Geduldete Stellvertretender Ratsvorsitzender vertritt EKD beim Integrationsgipfel

Hannover (ots)

"Integration erschöpft sich nicht im Erlernen der
deutschen Sprache", betonte der stellvertretende Vorsitzende des 
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof 
Christoph Kähler, aus Anlass des Integrationsgipfels am heutigen 
Freitag, 14. Juli, in Berlin. Menschen mit Migrationshintergrund 
müssten vielmehr die Chance erhalten, gleichberechtigt am 
gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. "Dies gilt auch für die mehr 
als 192.000 Menschen, die seit vielen Jahren nur mit einer Duldung in
Deutschland leben", betonte Kähler, der die evangelische Kirche bei 
dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel initiierten Gipfel vertritt. 
Der überwiegende Teil der Geduldeten habe bereits große 
Integrationsleistungen erbracht. Die EKD setze sich seit vielen 
Jahren für ein Bleiberecht für diese Menschen ein. "Die Zeit ist 
reif, den langjährig Geduldeten ein gesichertes Aufenthaltsrecht zu 
geben", forderte Christoph Kähler.
Der thüringische Landesbischof begrüßte die Initiative der 
Bundeskanzlerin zum Integrationsgipfel, an dem mehr als 70 Vertreter 
aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kirchen teilnehmen: 
"Integration ist eine der Schlüsselaufgaben unserer Gesellschaft, ein
auf Rechten und Pflichten beruhender Prozess zwischen Migranten und 
der sie aufnehmenden Gesellschaft, der nur mit der Hilfe aller 
gesellschaftlichen Gruppen zu bewältigen ist." Die EKD werde diesen 
Prozess weiterhin mitgestalten und ihre langjährige Erfahrung 
einbringen. Wichtig sei ihm, auch im Rahmen der aktuellen Debatte das
Bewusstsein dafür aufrecht zu erhalten, dass besonders die Gewährung 
von realer Teilhabe Menschen motivieren könne, sich in eine 
Gesellschaft einzubringen; insofern könne die einseitige Betonung von
Sanktionen als Lösung von Integrationsproblemen nicht zielführend 
sein, unterstrich Kähler.
Das Zuwanderungsgesetz bewertete der stellvertretende 
Ratsvorsitzende als einen ersten Schritt in die Richtung einer 
konstruktiven Gestaltung von Integration. "Erstmals wurde die Aufgabe
der Integration gesetzlich verankert, und es wurden - zum Beispiel 
mit den Integrationskursen - Maßnahmen entwickelt, um den 
Zugewanderten Unterstützung zu gewähren." Die von der Bundesregierung
geplanten Reformen des Zuwanderungsgesetzes widersprächen dagegen dem
breiten Konsens, der dem Gesetz zugrunde gelegen habe. Kähler 
kritisierte die geplante Anhebung des Nachzugsalters für Ehepartner 
von Zugewanderten und deren Pflicht zum Nachweis von 
Deutschkenntnissen vor der Einreise. "Diese Vorhaben stehen dem 
grundgesetzlich verbrieften Schutz von Ehe und Familie entgegen."
Berlin, 14. Juli 2006
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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