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Kommuniqué zur Situation der Christen und anderer Minderheiten in Syrien
Syrien-Konferenz in Wildbad Kreuth

Kommuniqué zur Situation der Christen und anderer Minderheiten in Syrien / Syrien-Konferenz in Wildbad Kreuth
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Wildbad Kreuth (ots)

Im Anschluss an die Internationale Konferenz "Christen in Syrien und die Neuordnung des Nahen Ostens", die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) und Zentralrat Orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD) in Wildbad Kreuth am 27./28. März 2014 gemeinsam durchgeführt haben, erklären die Organisatoren:

Der Bürgerkrieg in Syrien hat inzwischen über 140.000 Tote gefordert. Mehr als 9 Millionen Flüchtlinge sind innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen auf der Flucht. Insbesondere die Lage der religiösen Minderheiten hat sich dramatisch verschlechtert. Obwohl sich das Land 1969 zur Einhaltung des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte (Zivilpakt) verpflichtet hat, der die Anerkennung der Menschenrechte und explizit das Recht auf Religionsfreiheit garantiert, bestimmen Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung, Entführung, Folter und Mord von Angehörigen nicht zuletzt religiöser Minderheiten heute die Tagesordnung.

Angesichts des unsäglichen Leids, dem namentlich die Christen unterschiedlicher Konfessionen in Syrien ausgesetzt sind, fordern wir die Verantwortlichen der Arabischen Republik Syrien auf, für die Einhaltung des Zivilpakts Sorge zu tragen, das Leben und die Freiheit aller Menschen in Syrien zu schützen, der gesamten Bevölkerung einen sicheren und gerechten Zugang zu humanitärer Hilfe zu garantieren, die Existenz der christlichen Gemeinschaften - die seit 2000 Jahren die Kultur dieser Region mitprägen - zu sichern und die Übergriffe in Form von Vertreibung, Entführung, Folter und Mord durch extremistische und kriminelle Gruppen zu stoppen. Dieser Appell richtet sich in gleicher Weise an alle anderen Konfliktparteien im Land, insbesondere an diejenigen, die sich Menschenrechtsverletzungen zuschulden kommen lassen.

Die Verantwortlichen der Deutschen Bundesregierung haben ihre leitenden Grundsätze und Ziele für die 18. Legislaturperiode im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Dabei verdient die Unterstützung der Entwicklung von pluralistischen Gesellschaften, in denen Religionsfreiheit garantiert und umgesetzt wird, hohen Respekt. Insbesondere die Selbstverpflichtung, sich vor diesem Hintergrund aktiv an der Suche nach einer politischen Lösung des Syrienkonflikts zu beteiligen, das Leiden der syrischen Flüchtlinge und Vertriebenen in den Anrainerstaaten zu lindern und sich für eine gemeinsame europäische Initiative zur Aufnahme syrischer Flüchtlinge einzusetzen, ist heute drängender denn je.

Prof. Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair 
Staatsminister a.D., Senator E.h. 
Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung
Simon Jacob 
Vorsitzender des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland

Pressekontakt:

Hubertus Klingsbögl
presse@hss.de
089 1258 253

Original-Content von: Hanns-Seidel-Stiftung e.V., übermittelt durch news aktuell

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