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Lausitzer Rundschau: Zu: Brücke gefährdet Weltkulturerbe Dresdner Elbaue
Furcht vor der Roten Liste

Cottbus (ots)

Über den kuriosen Dresdner Streit um die
Waldschlösschenbrücke lässt sich mittlerweile ein dickes 
Geschichtsbuch schreiben. Ab morgen nun wird dem Epos im litauischen 
Vilnius ein neues Kapitel hinzugefügt: Es handelt von der Sitzung des
Welterbe-Komitees der Unesco, bei dem Dresden die Aberkennung des 
Welterbestatus für sein Elbtal fürchten muss. Schließlich würde die 
malerische Flussbiegung von dem geplanten Brücken-Ungetüm schlichtweg
zerschnitten, der Eindruck von der Stadtlandschaft wäre arg lädiert. 
Wahrscheinlich aber stellt die Uno-Kulturorganisation der Stadt ein 
klares Ultimatum: entweder Brückenschlag oder Welterbe-Glamour.
Der Königsweg nach einem solchen Spruch könnte für das Rathaus in 
einem neuen Bürgerentscheid liegen. Zwar hatten die Bewohner der 
Landeshauptstadt schon einmal für die neue Flussquerung votiert und 
die Stadtväter setzen sich nun dem Vorwurf aus, so lange abstimmen zu
lassen, bis das Ergebnis passt. Aber beim letzten Stimmungstest war 
auch die neue Güterabwägung noch nicht bekannt. Nun gibt es nur noch 
hopp oder top - und es wäre legitim, den alten Entscheid aufzuheben 
und die Wähler erneut sprechen zu lassen. Ohnehin hat sich die 
Ausgangslage stark verändert: Der Bau der Autobahn 17 und anderer 
Elbbrücken haben den innerstädtischen Verkehr deutlich mehr 
entlastet, als bisher angenommen. Das Großprojekt erscheint nun 
nahezu überflüssig.
Das Welterbe-Votum zu ignorieren und einen Eintrag auf die "Rote 
Liste" des gefährdeten Erbes zu riskieren, kann sich Dresden 
jedenfalls nicht erlauben. Das Argument, die Touristen kämen so oder 
so, zeugt da eher von frecher Arroganz einer aufstrebenden 
ostdeutschen Stadt. Auf der Brücke zu beharren - der Imageschaden 
wäre unübersehbar, wie das Beispiel des Kölner Doms zeigt. Am Rhein 
aber hat man sich besonnen und den Bau dreier Hochhäuser gegenüber 
dem Dom gestoppt. Vielleicht kommt diese Botschaft auch an der Elbe 
an.

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Lausitzer Rundschau

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