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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Zur Schrumpfung der Gartenvereine in der Region
Pflege statt Raubbau

Cottbus (ots)

Zu DDR-Zeiten waren Kleingärten begehrt. Glücklich
war, wer eine Scholle zugesprochen bekam und sich darauf seinen 
Bungalow bauen konnte. Kleingärten waren Oasen im Grau der Städte. 
Gemüse von den eigenen Beeten ersparte die Jagd nach dem Wenigen, das
in den Läden angeboten wurde.
Diese Zeit ist vorbei. Die damalige Kleingärtnergeneration ist in die
Jahre gekommen, an Nachwuchs fehlt es. Immer mehr Parzellen in der 
Lausitz und in der Elbe-Elster-Region stehen leer, Vereine fürchten 
um ihre Existenz, weil viele Gärten aufgegeben werden.
Dabei sind sie gerade in den Ballungsgebieten noch immer von großem 
Wert. Stadträte und kommunale Verwaltungen sind deshalb gut beraten, 
mit weitsichtiger Politik die Anlagen am Leben zu erhalten. Erstens 
sind die Kleingärten in den Städten grüne Lungen, die die Kommunen 
zum Nulltarif bekommen, weil sie von den Vereinsmitgliedern gepflegt 
werden. Und zweitens sind sie Orte des Miteinanders, der sozialen wie
kulturellen Begegnungen verschiedener Generationen und von Menschen 
unterschiedlicher Nationalitäten, die in unserer Gesellschaft mehr 
denn je benötigt werden.
In Weißwasser, so schätzt der dortige regionale Kleingärtnerverband 
ein, werden die Sorgen und Nöte der Laubenpieper durch die Stadt- und
Gemeindeverwaltungen ernst genommen, wird gemeinsam nach Lösungen 
gesucht, um dem Schrumpfen entgegen zu wirken. Anderenorts fühlen 
sich Vereine eher an die Wand gedrückt. In Cottbus drohen den 
Kleingärtnern Abwasserpreise, die von vielen Pächtern einfach nicht 
mehr zu bezahlen wären, weil sie in der Mehrzahl nicht zu den 
Besserverdienenden gehören. Wer Kleingärtner zur Kasse bittet, um 
schnell ein paar Euro für marode Haushalte zu bekommen, betreibt 
Raubbau. Der schadet bekanntlich und ist nur mit großen Aufwendungen 
zu korrigieren.

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

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