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Lausitzer Rundschau: Zum Treffen von Bundeskanzlerin und Gewerkschaften Ein Herz und eine Seele

Cottbus (ots)

Es gab Zeiten, da gingen sich CDU und DGB
tunlichst aus dem Wege. Die Gewerkschaften hielten es schon aus 
traditioneller Verbundenheit lieber mit der SPD, derweil sich die 
Union vornehmlich als Anwalt der Wirtschaft begriff. Diese alten 
Gewissheiten taugen nichts mehr, seit die Agenda.2010 das Verhältnis 
zwischen den Genossen und Genossen Gewerkschaftern trübte. Obendrein 
hat die Krise den Forderungen der Gewerkschaften eine ungeahnte 
Konjunktur beschert. Und der aktuelle Wahlkampf tut sein Übriges, 
dass sich die Sommers, Hubers und Schmoldts großer politischer 
Wertschätzung erfreuen.
Angela Merkel hat ein besonderes Interesse an diesem Schulterschluss.
Vor vier Jahren trug ihr Ringen um die Macht im Kanzleramt noch 
starke neoliberale Züge. Der "Lohn" dafür war ein Beinah-Desaster am 
Wahlabend. Das will Merkel sich nicht noch einmal antun. Deshalb übt 
sie den Spagat, für eine schwarz-gelbe Koalition einzutreten, aber 
gleichzeitig alles auszublenden, was gemeinhin mit der Politik in 
einer solchen Konstellation verbunden wird. Aufweichung des 
Kündigungsschutzes? Für die CDU-Frontfrau ist das "abgehakt". Rütteln
an branchenspezifischen Mindestlöhnen? Nicht mit uns. Und die 
betriebliche Mitbestimmung wird selbstverständlich auch nicht 
angetastet. Die Unionsliste der sozialstaatlichen Treueschwüre ließe 
sich noch weiter fortsetzen. Wie sagte gestern Merkels Parteifreund 
Jürgen Rüttgers: "Bei mir darf keiner die Gewerkschaften schlecht 
machen." Schöner hätten es die Sozialdemokraten auch nicht 
formulieren können.
Fehlt eigentlich nur noch Guido Westerwelle. Nicht auszuschließen, 
dass auch der Chefliberale in diesen Lobgesang einstimmt. Immerhin 
sorgt er sich bereits um das viel zu geringe Schonvermögen bei 
Hartz-IV-Empfängern. Richtig Klartext wird erst nach der Wahl 
geredet.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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