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Lausitzer Rundschau: Die FDP und der Sozialismus Bundestag gibt grünes Licht für Banken-Enteignung

Cottbus (ots)

Glaubt man der FDP, dann ist am Freitag in
Deutschland der Sozialismus ausgebrochen. Die gesetzlich geschaffene 
Möglichkeit einer Bankenverstaatlichung lässt die Liberalen mit 
besorgtem Pathos an den politischen Koordinaten der Regierung 
zweifeln. Dabei genügt schon ein Blick jenseits der Grenzen, um den 
Unsinn einer solchen Argumentation zu entlarven.
Im Bankenwesen der USA, Großbritanniens und anderer westeuropäischer 
Länder mischt der Staat längst kräftig mit. Nicht weil er es so 
wollte, sondern weil er wegen der beispiellosen Wirtschafts- und 
Finanzkrise keine andere Möglichkeit mehr sah, das System zu 
stabilisieren. Die FDP vertritt übrigens bis heute jene politische 
Philosophie, die maßgeblich zu dieser internationalen Katastrophe 
beigetragen hat: Demnach soll der freie Markt alles richten. Nun 
macht sie sich zum Anwalt der Aktionäre der Pleitebank HRE, deren 
Anteile schon lange keinen Pfifferling mehr wert wären, hätte der 
Staat nicht mit massiven Bürgschaften eingegriffen. Dass die 
Steuerzahler dafür mit ihrem Geld gerade stehen müssen, bereitet den 
Freidemokraten offenbar keine Sorgen. Das ist neoliberal sicher 
konsequent zu Ende gedacht. Aber nicht das einzige Motiv der Partei. 
Ihr ideologischer Grabenkampf zielt auch auf die Schwächung der 
Union. Dort tun sich viele mit den ungewöhnlichen Maßnahmen in Zeiten
der Krise schwer. Die FDP schlachtet das genüsslich aus, ganz gleich,
ob es der Sache hilft oder nicht.
Guido Westerwelle sollte allerdings gewarnt sein: Wenn sich die Krise
weiter verschärft, verlieren ordnungspolitische Grundsatzdebatten an 
Bedeutung. Am Ende interessiert die Bürger weniger, ob eine Bank 
verstaatlicht wird oder nicht. Hauptsache, ihr Geld ist sicher. Mit 
der freidemokratischen Herrlichkeit wäre es wohl schnell vorbei, wenn
es dem Staat nicht gelänge, die HRE zu kontrollieren, um sie retten 
zu können.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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