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Lausitzer Rundschau: Islam-Unterricht in deutscher Sprache Unter Aufsicht

Cottbus (ots)

Wer hätte das bei der Auftaktsitzung der
Islamkonferenz vor anderthalb Jahren gedacht. Damals trennten tiefe 
Gräben die deutsche und muslimische Seite, auch unter den Muslimen 
selber waren die Differenzen immens. Viele Streitigkeiten sind bis 
heute nicht ausgeräumt. Allein schon deswegen ist es ein Erfolg, dass
sich die Konferenz gestern auf die Einführung islamischen 
Religionsunterrichtes in deutscher Sprache geeinigt hat.
Die eine Seite erkennt damit endlich an, dass drei Generationen nach 
Beginn der Einwanderung der Muslime in diesem Land einen Platz haben.
Der Islam ist Teil der gesellschaftlichen Realität. Die Muslime 
wiederum akzeptieren, dass derjenige, der hier leben will, die 
Sprache lernen und gebrauchen muss. Das sollte zwar eine 
Selbstverständlichkeit sein, für viele ist es das aber leider eben 
nicht. Eines muss klar sein: Islamischer Religionsunterricht darf 
hinsichtlich der Lehrpläne, der Unterrichtsmaterialien und der 
Erziehungsziele nur unter Aufsicht des Staates und von hier 
ausgebildeten Lehrern erteilt werden. Alles andere ist undenkbar und 
auch kaum mit dem Grundgesetz vereinbar. Zumal Innenminister Wolfgang
Schäuble (CDU) einige seiner Partner vom Verfassungsschutz beobachten
lässt und bei manchem Verband immer noch vergebens eine klare 
Abgrenzung zu den Islamisten gesucht wird. In verschiedenen 
Bundesländern gibt es bereits Modellversuche, von denen sich nun 
lernen lässt. Vor einer Illusion sei allerdings gewarnt: Der 
Unterricht in den öffentlichen Schulen allein wird den an 
möglicherweise fundamentalistischen Koranschulen nicht aushebeln. 
Dafür bedarf es zweifellos etwas mehr.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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