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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Jahrestag des Mordes an Anna Politkowskaja

Cottbus (ots)

Es war ein Zeichen der Hoffnung, eine Absage an
Resignation und Mutlosigkeit, als gestern in Moskau - trotz diverser 
Widerstände - Journalisten, Menschenrechtler und viele andere 
Menschen auf die Straße gingen, um an Anna Politkowskaja zu erinnern.
Vor einem Jahr war die russische Journalistin hinterrücks im Hausflur
ihres Wohnhauses erschossen worden, weil sie sich einer wahrhaftigen 
Berichterstattung verpflichtet fühlte. Ausgerechnet am 7. Oktober, 
dem Geburtstag von Präsident Wladimir Putin, den sie in ihren 
Artikeln wegen seiner Defizite im Umgang mit Demokratie und 
Meinungsfreiheit oft angegriffen hatte. Immer an der Seite der 
einfachen Leute, wurde die schmale Frau mit den kurzen Haaren und der
strengen Brille nicht müde, Behördenwillkür anzuprangern. Sie reiste 
nach Tschetschenien, berichtete über Menschenrechtsverstöße der 
russischen Armee - und lieferte damit viele Gründe, sich den Zorn des
Kreml-Apparates zuzuziehen. Fast folgerichtig tut dieser sich schwer 
mit der Aufklärung des Mordes an dieser unbequemen Frau, die von 
nicht wenigen im Land auch als Nestbeschmutzerin gesehen wurde, bis 
heute schwer. Viele Anhänger und Freunde der Journalistin zweifeln 
inzwischen daran, dass der Mord an ihr jemals aufgeklärt werden kann.
Doch mit Schweigen, Vertuschen und Aussitzen darf Moskau nicht 
durchkommen. Im Westen, wo die Politkowskaja mit Ehrungen und 
Anerkennung für ihren Mut überhäuft wurde, ist der Mord an ihr zu 
Recht als ein Anschlag auf die demokratischen Grundrechte 
angeprangert worden. Damit verbunden muss jetzt auch die Pflicht und 
der Wille sein, keine Ruhe zu geben, nachzubohren - ohne Rücksicht 
auf politisches Kalkül und diverse Politiker-Männerfreundschaften. 
Denn eine Einzelerscheinung ist der Fall Politkowskaja in Putins 
Russland nicht.

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Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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