Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
INSM und WiWo legen Bundesländer-Ranking 2005 vor: Ökonomische Mauer verläuft jetzt mitten durch den Osten
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Berlin/Köln (ots)
Sachsen ist der Gewinner des dritten Bundesländerrankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der WirtschaftsWoche. Damit setzt sich der Aufholprozess zumindest eines Teils der ostdeutschen Bundesländer mit unveränderter Dynamik fort. Zum zweiten Mal nach 2004 steht Sachsen ganz oben auf dem Siegertreppchen. Thüringen belegt als zweitbestes ostdeutsches Bundesland Platz sieben. Auf Gesamtplatz zwei rangiert Rheinland-Pfalz, das damit den positiven Trend der vergangenen Jahre fortschreibt. Die Studie von INSM und WirtschaftsWoche, die von Ökonomen der IW Consult Köln GmbH erstellt wurde, vergleicht die deutschen Bundesländer an Hand von 30 ökonomischen und standortrelevanten Indikatoren vom Bruttoinlandsprodukt bis zur Kriminalität. Das so genannte "Dynamik-Ranking" bewertet dabei ausschließlich die Veränderungen zwischen 2002 und 2004.
Der Freistaat Sachsen, der seinen Vorsprung im Vergleich zum Vorjahr noch einmal ausbauen konnte, liegt bei den Indikatoren Bruttoinlandsprodukt, Produktivität, Schuldenstand und Arbeitslosenquote jeweils unangefochten an der Spitze aller Länder. Rheinland-Pfalz kann unter anderem mit hohen Zahlen von Unternehmensgründungen und vergleichsweise moderat gestiegenen Arbeitslosenquoten aufwarten. Auf Rang drei kommt der Vorjahres-Zweitplatzierte Niedersachsen. "Das Länderranking zeigt eindrucksvoll, dass sich Sachsen bei der wirtschaftlichen Aufholjagd keine Verschnaufpause gönnt", sagt INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. "Wirtschaftlich betrachtet muss man inzwischen von zwei Ostdeutschlands sprechen: Dem starken im Süden mit Sachsen und Thüringen und dem schwachen im Norden", so Enzweiler weiter.
Am Ende der Dynamikskala rangieren wie schon 2004 Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, wobei das Küstenland die Bundeshauptstadt als Letztplatzierten abgelöst hat. Der Abstand zwischen dem 1. und dem 16. Tabellenplatz ist gegenüber 2004 deutlich gewachsen. "Interessant ist, dass die kleineren auch dieses Mal wieder den großen deutschen Industriezentren den Rang ablaufen" sagt Klaus Methfessel, stellvertretender Chefredakteur der Wirtschaftswoche. Offenbar verständen es die in Punkto Einwohnerzahl nahezu gleich großen Länder Rheinland-Pfalz und Sachsen nach dem Motto zu arbeiten: Nicht die Großen zeigen es den Kleinen, sondern die Schnellen den Langsamen.
Bremen, Sachsen-Anhalt und Hessen fallen bei Dynamik deutlich zurück
Sachsen-Anhalt fällt von Platz vier im Vorjahr auf Platz neun zurück. 2005 verliert das Land bei den Indikatoren Schulden, Einwohnerentwicklung und Arbeitslosenquote. Noch deutlicher hat Bremen verloren. Von Rang sechs kommend, rangiert die Hansestadt dieses Jahr auf Rang 13. Zum Vergleich: 2003 war das Land Zweitplatzierter hinter dem Saarland. Insbesondere bei der Eigenkapitalquote der Unternehmen, der Arbeitsproduktivität und bei Straftaten verliert Bremen deutlich. Auch Hessen büßt drei Plätze zum Vorjahres-Ranking ein und kommt auf Platz 12. Unter anderem tragen zu wenig Ausbildungsplätze und steigende Beschäftigtenzahlen im öffentlichen Dienst zu dem Ergebnis bei.
Thüringen, Bayern und Hamburg legen im Mittelfeld zu
Mit einer guten Performance warten Bayern, Thüringen und Hamburg auf. Bayern - beim Bestandsranking Spitzenreiter - untermauert das mit einer Verbesserung von Platz acht auf Platz vier bei der Dynamik. Das Land glänzt mit einem hohen Bevölkerungszuwachs, einem moderaten Anstieg der Pro-Kopf-Verschuldung sowie einem vergleichsweise geringen Anstieg bei den Sozialhilfe- und Arbeitslosenempfängern. Auch Thüringen legt drei Plätze zu, von Rang zehn auf Rang sieben. Der Freistaat schaffte das unter anderem mit einem deutlichen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes, einer hohen Arbeitsproduktivität und der geringsten Quote bei Firmenpleiten. Den größten Sprung aller Länder schafft die Hansestadt Hamburg. Sie verbessert sich von Platz 13 auf Platz 6. Unter anderem sind eine hohe Investitionsquote sowie hohe Eigenkapitalquoten der hanseatischen Firmen dafür verantwortlich.
Kaum Veränderungen beim Bestandsranking
Neben dem Dynamikranking, das die Veränderungen im Zeitraum von 2002 bis 2004 ausweist, gibt die Studie zusätzlich im Bestandsranking Auskunft über den aktuellen Ist-Zustand. Bei dieser Status Quo - Messung löst Bayern Baden-Württemberg an der Spitze ab. Dahinter folgen Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Wie schon im Vorjahr liegen die ostdeutschen Bundesländer im Vergleich der Flächenländer auf den hinteren Plätzen. Bei den separat ausgewerteten Stadtstaaten führt weiterhin Hamburg mit deutlichem Abstand vor Bremen und Berlin. Die ostdeutschen Flächenländer belegen nach wie vor geschlossen die letzten Plätze.
Methode
Das Bundesländer-Ranking bewertet die Entwicklung der Bundesländer nach den Faktoren Struktur, Standort, Wohlstand, Arbeitsmarkt und Unternehmensperformance. Das Dynamik-Ranking berücksichtigt nicht den Status quo, sondern lediglich die Veränderung im Vergleichszeitraum 2002 - 2004 (bei einigen Faktoren je nach Datenlage die Jahre 2001 - 2003). So haben auch strukturschwache Länder die Chance, durch ihre Leistungen eine gute Platzierung zu erreichen. Im ebenfalls gemessenen Bestandsranking wird der "Ist"-Zustand der Länder im Jahr 2004 untersucht.
Die gesamten Ergebnisse der Studie sowie die jeweiligen Stärken-Schwächen-Profile der Bundesländer können im Internet unter www.insm.de und www.wiwo.de abgerufen werden.
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.
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