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Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)

Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz (GMG): Logopäden befürchten Rationierung der Heilmittelversorgung

Karlsruhe (ots)

"Es darf nicht sein, dass Ärzte dazu gedrängt
werden, ihr Verordnungsverhalten von ökonomischen Kriterien abhängig
zu machen. Entscheidend muss immer das medizinisch Notwendige sein."
Dies sagte der Geschäftsführer des Deutschen Bundesverbandes für
Logopädie (dbl), Lucas Rosenthal, heute vor der Presse in Karlsruhe.
Dabei nahm er Bezug auf die im Entwurf des
Gesundheitssystemmodernisierungsgesetzes (GMG) vorgesehene Änderung
der sogenannten Richtgrößenregelung. Richtgrößen sind
Verordnungsobergrenzen für Ärzte, die zwischen den Kassenärztlichen
Vereinigungen und den Krankenkassen vereinbart werden. Bereits heute
wird versucht, das Verordnungsverhalten der Ärzte hierüber zu
steuern. Neu ist nun, dass denjenigen Ärzten, die die Richtgrößen
überschreiten, nunmehr direkter und schneller der persönliche Regress
droht. Zugleich sollen diejenigen, die das künstlich definierte
Verordnungsvolumen einhalten, durch Bonusregelungen belohnt werden.
Dies eröffne die Möglichkeit einer massiv verschärften Maßregelung
ärztlichen Verordnungsverhaltens auch im Heilmittelbereich, so
Rosenthal. "Die Logopäden befürchten, dass die Ärzte dadurch
systematisch in Entscheidungskonflikte gebracht werden, sich entweder
ökonomisch oder medizinisch-ethisch richtig zu verhalten", so der
dbl-Geschäftsführer. Der gewissenhafte Arzt solle aber ausschließlich
nach der medizinisch-therapeutischen Notwendigkeit und nicht nach dem
Geldbeutel entscheiden.
"Es ist nicht auszuschließen, dass diese Maßnahmen zu einer
Rationierung von Heilmittelleistungen führen. Das hätte fatale Folgen
beispielsweise für Schlaganfallpatienten, Kinder mir Sprach- und
Sprechstörungen und alle anderen Patienten, die aus medizinischen
Gründen auf eine logopädische Therapie angewiesen sind", so
Rosenthal.

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.: Lucas Rosenthal,
Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl)

dbl-Pressereferat
Margarete Feit
vom 18.-21.06.2003 erreichbar unter Tel.: 0171-1428030 oder
0721-37204443

ab 23.06.2003 unter Tel.: 02234/691685,

Fax: 02234/965110,

eMail: feit@dbl-ev.de,
dbl-Geschäftsstelle:
Augustinusstr. 11 a,
50226 Frechen, Internet: www.dbl-ev.de

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