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Statistisches Bundesamt

Frauen verdienen im öffentlichen Bereich 7% weniger als Männer

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, verdienten Frauen im öffentlichen Bereich im 4. Quartal 
2008 rund 7% weniger als Männer. Der Verdienstabstand in der 
Privatwirtschaft war etwa dreimal so hoch (23%). Durchschnittlich lag
der Bruttostundenverdienst von Frauen im öffentlichen Bereich bei 
17,57 Euro (Privatwirtschaft: 15,08 Euro); der Durchschnittsverdienst
der Männer betrug hingegen 18,89 Euro (Privatwirtschaft: 19,50 Euro).
Dies lässt sich unter anderem auf Unterschiede in der 
Qualifikationsstruktur der Beschäftigten zurückführen: Während in der
privaten Wirtschaft Frauen in leitenden Positionen gegenüber Männern 
eher unterrepräsentiert sind, entspricht der Anteil der weiblichen 
Führungskräfte an allen erwerbstätigen Frauen im öffentlichen Bereich
annähernd dem der Männer.
Innerhalb des öffentlichen Bereichs lag der geschlechtsspezifische
Verdienstunterschied im Wirtschaftszweig "Erziehung und Unterricht" 
mit 15% über dem in "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, 
Sozialversicherung" (8%). Mitverantwortlich für den vergleichsweise 
hohen Verdienstabstand im Bildungsbereich ist die ungleiche 
Verteilung weiblicher und männlicher Beschäftigter auf 
unterschiedliche berufliche Tätigkeiten. So sind in den eher niedrig 
bezahlten Erziehungsberufen fast ausschließlich Frauen anzutreffen, 
während die vergleichsweise hoch entlohnten Tätigkeiten (zum Beispiel
Lehrpersonal an Fachhochschulen und Universitäten) 
überdurchschnittlich häufig von Männern ausgeübt werden.
Der Verdienstunterschied von Frauen und Männern im öffentlichen 
Bereich ist weitgehend unabhängig vom Beschäftigungsumfang (Vollzeit 
7%; Teilzeit 8%). Demgegenüber beträgt in der Privatwirtschaft der 
geschlechtsspezifische Abstand der Bruttostundenverdienste bei 
Vollzeitbeschäftigung 21% und bei Teilzeit 4%. Die tarifgebundene 
Bezahlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst und das System der
Beamtenbesoldung tragen dazu bei, dass Teilzeit- und 
Vollzeitbeschäftigte im öffentlichen Bereich vergleichbare 
Bruttostundenverdienste erzielen. Während der Durchschnittsverdienst 
der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmerinnen im öffentlichen Bereich 
im 4. Quartal 2008 bei 17,51 Euro lag, erzielten teilzeitbeschäftigte
Frauen einen Bruttostundenverdienst von 17,69 Euro. Männliche 
Beschäftigte verdienten im öffentlichen Bereich bei 
Teilzeitbeschäftigung durchschnittlich 19,13 Euro und bei 
Vollzeittätigkeit 18,88 Euro. In der Privatwirtschaft mussten 
Teilzeitkräfte dagegen Verdienstabschläge hinnehmen, wobei diese bei 
den Arbeitnehmerinnen (- 11%) geringer als bei den männlichen 
Kollegen ausfielen (- 26%).
Methodische Anmerkungen:
Die hiermit erstmals vorgelegten Angaben zum geschlechtsspezifischen 
Verdienstunterschied im öffentlichen Bereich und der Privatwirtschaft
sind aufgrund von unterschiedlichen Datengrundlagen und 
Berechnungsmethoden nicht unmittelbar mit denen des Gender Pay Gap 
(Pressemitteilung Nr. 427 vom 14.11.2008) vergleichbar.
Weitere Auskünfte gibt:
Roland Günther,
Telefon: (0611) 75-3858,
E-Mail:  verdienste@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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