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Rheinische Post: Heimliches Schulgeld Kommentar Von Ulli Tückmantel

Düsseldorf (ots)

Ein Schüler, der Nachhilfe in Anspruch nehmen
muss, ist in der Regel weder dumm noch faul. Der Mehrheit der 
Nachhilfe-Schüler gelingt es schließlich nach Schulschluss, mit 
erheblicher Mehrarbeit genau die Leistungen und Lernerfolge zu 
erreichen, an denen sie sich zuvor in der Schule und zu Hause 
vergebens abgemüht haben. Wenn statistisch jeder zweite Gymnasiast 
mit professioneller Hilfe am Nachmittag nacharbeiten muss, was 
bereits in der Unterrichtszeit erledigt werden sollte, dann stimmt ja
offensichtlich etwas nicht  und zwar mit der Schule nicht, mit dem 
Unterricht nicht, mit den Lehrern nicht und den Eltern nicht. Genau 
so werden Verantwortung und Zuständigkeit für diese Misere in den 
Diskussionen zwischen allen Beteiligten hin und her geschoben. Die 
Folgen sind dramatisch: Wo Nachhilfe zum Massenphänomen wird, braucht
es keine Pisa-Studie mehr, um zu erklären, warum in Deutschland die 
Bildungschancen eines Kindes vom Einkommen seiner Eltern abhängen. 
Kinder, deren Eltern es sich leisten können, mit der Nachhilfe 
faktisch ein heimliches Schulgeld zu bezahlen, schneiden selbstredend
besser ab. Ein Bildungssystem, das dies als Normalfall zulässt, gibt 
in Wahrheit den Verfassungsanspruch auf Chancengleichheit in aller 
Stille auf. Nicht die Schüler sollten Nachhilfe nehmen, sondern die 
Bildungspolitik.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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