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Rheinische Post: Kommentar: Zeitenwende für die Finanzwelt

Düsseldorf (ots)

Die US-Regierung hatte bei ihrer Reaktion auf
die Finanzkrise die Wahl zwischen Pest und Cholera: Gibt sie kein 
Geld, riskiert sie weitere Pleiten von Banken und Fonds, was die 
Altersvorsorge vieler Amerikaner zerstört und die Wirtschaft in eine 
tiefe Rezession getrieben hätte. Gibt sie Geld, belohnt und ermutigt 
sie die Zocker. Einen Ausweg aus dem Dilemma fand sie mit einem 
klugen Paket aus Zuckerbrot und Peitsche. Sie gibt Hunderte 
Milliarden Dollar, um das aktuelle Feuer zu löschen. Aber sie 
verschärft die Finanzmarkt-Regeln, damit maßlose Spekulanten künftig 
weniger leicht zündeln können.
Manche Freunde des rheinischen Kapitalismus würden 
Finanzspekulationen am liebsten ganz verbieten. Das wäre falsch. 
Spekulation an sich ist nicht schlecht. Sie gibt dem Kapital 
Anlagemöglichkeiten, seine Gewinne machen  als Kredite an Betriebe 
ausgeliehen  das Wachstum der Realwirtschaft möglich. Doch 
unkontrolliert wurde daraus ein "Raubtierkapitalismus", wie 
Alt-Kanzler Helmut Schmidt es nannte: Am Ende machte die 
Finanzbranche in den USA ein Drittel aller US-Gewinne. Nun schickt 
sich die Supermacht mit einem Verbot bestimmter Spekulationen an, die
Finanzmärkte zu zähmen. Das bedeutet eine Zeitenwende. Indem 
ausgerechnet die liberalen USA dem Finanzkapitalismus die Grenzen 
zeigen, sichern sie sein Überleben. Gut so.

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Telefon: (0211) 505-2303

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