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Rheinische Post: Köhler meldet sich spät zu Wort

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Im neuen Jahr will sich Bundespräsident Horst Köhler entscheiden, 
ob er 2009 für eine zweite fünfjährige Amtszeit kandidiert. Er 
müsste, so viel ist spätestens seit gestern gewiss, wieder wie 2004 
auf eine gegenwärtig noch bestehende CDU/CSU/FDP-Mehrheit im 
Wahlgremium setzen. Denn die Sozialdemokraten, deren politisches 
Leib- und Magengericht Mindestlohn der Ökonom im Schloss Bellevue als
riskant für Arbeitsplätze bezeichnet, sehen sich erneut darin 
bestätigt, dass Köhler ein unverbesserlicher Wirtschaftsliberaler 
sei, eigentlich ein FDP-Mann mit CDU-Parteibuch.
Köhler auf das aus der Mode kommende "neoliberal" zu reduzieren, ist 
ungerecht. Das belegen seine Forderungen nach mehr Chancengleichheit 
für sozial benachteiligte Kinder. Das zeigt seine Kritik daran, dass 
die Mittelschicht zum Lastesel der Nation gemacht wird. Und da auch 
dieser Vorwurf von Verfassungs-Puristen kommen wird: Der 
Bundespräsident steht nach dem Grundgesetz zwar über den Parteien, 
hat sich aber aus Koalitionhändeln herauszuhalten. Doch muss er sich 
nicht mit der Rolle des politischen Kastraten begnügen. Köhler ist 
allein vorzuhalten, dass sein Mahn- und Weckruf spät kommt. Man hätte
die Stimme des Staatsoberhauptes zu Gunsten der Mittelpfeiler des 
Landes gern früher gehört. So wirkt sie nacheilend, wie 
Silvester-Lyrik.

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Telefon: (0211) 505-2303

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