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Weser-Kurier: Zu den Folgen der ADAC-Pannen schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 25. Januar 2014:

Bremen (ots)

Na, sind Sie auch im ADAC? Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie es sind, ist jedenfalls groß. Fast 19 Millionen Mitglieder zählt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club. Und das sicherlich nicht, weil der ADAC ein so toller Verein ist. Die Menschen treten vor allem wegen des Pannenservice-Anspruchs ein. Wer will schon hilflos mit seinem kaputten Auto auf der Strecke bleiben? Die Pannenhelfer kommen, reparieren - und günstig ist es auch noch. Abgesehen davon, dass man sich durchaus mal fragen sollte, warum man für solch eine Versicherungsleistung überhaupt Mitglied in einem Verein sein muss, wird die stetig wachsende, persönliche Pannenstatistik des ADAC nur die wenigsten Menschen zu einer Kündigung bewegen. Dem Vertrauen der Mitglieder in den Verein allerdings dürfte der neueste Skandal um Dienstreisen im Rettungs-Hubschrauber abermals geschadet haben. Das größte Problem des ADAC liegt jedoch im schwindenden Vertrauen seiner Geschäftskunden. Um den Verbleib dieser gut zahlenden Partner muss sich der ADAC wirklich sorgen. Vor allem die Kooperationsgeschäfte mit Unternehmen - und dazu zählen vor allem Autobauer - bescheren dem Club Milliardenumsätze. Dass etwa Volkswagen nun nicht mehr mit dem "Gelben Engel" werben will, ist schon mal ein Anzeichen dafür, dass Konzerne und Firmen, ganz gleich wie viele Skandale noch aufgedeckt werden, künftig verstärkt auf Abstand zum Club gehen könnten. Ein schlechtes Image können ja gerade Autobauer nicht brauchen. Sie sind sowieso schon in einer Marktsituation, in der sie um steigende oder gleichbleibende Absatzzahlen kämpfen müssen. Der ADAC verspricht nun grundlegende Reformen - das ist bei einer Institution, die unter Druck gerät, normal. Je schneller diese Reformen nun kommen, desto besser wäre es für die Zukunft des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs. Von mehr Transparenz und einer besseren Einbindung der Mitglieder ist bei den Reformabsichten die Rede. Es wäre besser, Letzteres bleiben zu lassen und aus dem ADAC e.V. endlich auch auf dem Papier das zu machen, was er eigentlich längst ist: ein Wirtschaftsunternehmen.

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