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ARD-Pressemitteilung: 3sat-Gremien für freie Empfangbarkeit von Fußball Weltmeisterschaften - Verschlüsselung gegen Prinzipien des grenzüberschreitenden Fernsehens in Europa

Köln (ots)

Konzeptionelle Fragen zur weiteren programmlichen
Profilierung und Entwicklungsperspektiven von 3sat standen im
Mittelpunkt des diesjährigen Treffens der Gremien der 3sat-Partner
ARD, ORF, SRG/SSR und des federführenden ZDF vor wenigen Tagen in
Köln. Dabei sei die Bilanz für den Kultursender positiv ausgefallen,
so Reinhard Grätz, Rundfunkratsvorsitzender des WDR und als
Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz Gastgeber des
diesjährigen Treffens. Mit seinem Konzept, das Beste aus den Kultur-,
Wissenschafts- und Informationsprogrammen der
Partner-Rundfunkanstalten prägnant sortiert zu präsentieren, habe
sich 3sat als unverzichtbares Angebot für die Kulturinteressierten im
deutschsprachigen Raum etabliert. Dennoch bestünde Einvernehmen, so
Grätz, den bereits erreichten Standard noch zu verbessern und alle
Potentiale der vier Partner-Rundfunkanstalten auszuschöpfen. Dabei
setzten die vier 3sat-Partner darauf, das breite Spektrum des
aktuellen kulturellen Geschehens der schreibenden, darstellenden,
bildenden und cineastischen Kunst in der ganzen Vielfalt darzubieten,
auch um damit Wissensdurst zu befriedigen. Kultur überschreite
Ländergrenzen. Sie bringe die Menschen zusammen und fördere zugleich
das Verständnis für regionale Besonderheiten und Traditionen. Somit
stehe 3sat nicht nur für die Kulturpflege im deutschen Sprachraum,
sondern auch für das Miteinander in Europa. Dieses Gut gelte es zu
erhalten. Die 3sat-Konferenz sprach sich dafür aus, den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk in allen beteiligten Ländern auch in
Zukunft finanziell stabil, programmlich produktiv und kreativ sowie
rundfunkrechtlich handlungsfähig zu halten.
Intensiv befassten sich die Gremien auch mit programmlichen und
technischen Fragen der Fußball-Weltmeisterschaften 2002 und 2006.
Probleme wie die Verschlüsselung und die damit verbundene Ausgrenzung
von Teilen des Publikums wurden diskutiert. Bei den Zuschauerinnen
und Zuschauern habe es auch wegen der nur geringen Anzahl frei
empfangbarer Spiele Unmut gegeben. Die 3sat-Konferenz appellierte an
die verantwortlichen Medienpolitiker, die rechtlichen
Rahmenbedingungen nachzubessern. Die freie Empfangbarkeit aller
Spiele der WM 2006 müsse sicher gestellt werden. Die moderne Technik
wie Digitalisierung dürfe bei gesellschaftlich relevanten
Großereignissen wie dem Fußball nicht dazu genutzt werden, durch
Verschlüsselung neue Grenzen für die Empfangbarkeit zu ziehen. Dies
sei mit dem europäischen Prinzip des grenzüberschreitenden Fernsehens
unverträglich. Vielmehr seien die Vorteile der Digitalisierung wie
die Vervielfachung der Verbreitungskanäle für ein verfeinertes und
breiteres Kultur-, Bildungs- und Serviceangebot zu nutzen. Dabei
dürfe nicht vergessen werden, so Grätz, dass auch Sport Kultur sei.
Sport bringe die Menschen zusammen, ob in Stadien oder vor
öffentlichen und heimischen Bildschirmen.
Ob sich ein digitaler, über Satellit bedienter globaler
Fernsehmarkt entwickeln wird, sei angesichts Verschlüsselung und
"geschlossener" Verbreitungs- und Verteilsysteme ungewiss. Daher
setzten alle Partneranstalten auch auf den digitalisierten
terrestrischen Rundfunk. Auf diesem Weg könnten öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalten ihr gebührenzahlendes Publikum direkt mit
Programmen und Diensten erreichen.
Das nächste 3sat-Gremientreffen mit dem Schwerpunkt "Gewalt und
Rolle der Medien" wird im Mai 2003 in der "europäischen
Kulturhauptstadt" Graz/Steiermark stattfinden. Grätz würdigte auch
die Verdienste des langjährigen ZDF-Fernsehratsvorsitzenden Dr.
Konrad Kraske, der zum letzten Mal an dem Treffen teilnahm. Kraske
habe den von Kommunikation und Kultur geprägten Stil der
Gremientreffen geprägt, so Grätz.
Rückfragen: 
ARD-Sprecher Rüdiger Oppers
Tel. 0221/220-1867

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