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"Bioenergie in Europa - Boom auf Kosten der Nahrungssicherheit in der Dritten Welt?"

Bonn (ots)

10. Berliner Gespräch am 15. Oktober in Berlin - Hochkarätige 
   Experten diskutieren in der Bayerischen Landesvertretung
Die Chancen und Risiken einer immer stärkeren Nutzung von 
Bioenergie stehen im Mittelpunkt des 10. Berliner Gesprächs der 
Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) am 15. Oktober in
Berlin. "Wie gewohnt erwartet die Teilnehmer auch in diesem Jahr eine
hochaktuelle und interessante Veranstaltung", so Dr. Jürgen Fröhling,
Geschäftsführer der FNL.
Das Thema der Veranstaltung steht zunehmend in der politischen und
öffentlichen Diskussion; in die anfängliche Begeisterung für 
Bioenergie mischen sich zunehmend auch kritische Stimmen. Auf dem 
Podium diskutieren dazu in der Bayerischen Landesvertretung Berlin: 
Prof. Dr. Andreas Troge, Präsident des Umweltbundesamtes (angefragt),
Gotthard Dobmeier, zentraler Ansprechpartner bei der Deutschen 
Bischofskonferenz für Umweltfragen, Ralf Südhoff, Vorstandsmitglied 
von Oxfam Deutschland und Pressesprecher des UN World Food Programme,
Helmut Lamp, Vorsitzender des Bundesverbandes BioEnergie sowie Gerd 
Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes und Vorsitzender
der FNL. Die Moderation übernimmt Dieter Nürnberger vom 
Deutschlandfunk.
Neben den Vorteilen sollen in Berlin auch die Probleme und 
Herausforderungen einer immer stärkeren Verwendung von Bioenergie zur
Sprache kommen. Die Vorteile liegen auf der Hand: In Europa 
produzieren Landwirte derzeit schon in großem Umfang 
"umweltfreundliche" Biomasse, aus der erneuerbare Energieträger wie 
zum Beispiel Biogas oder Biodiesel erzeugt werden. In den vergangenen
Jahren sind in der Branche bereits zahlreiche neue Arbeitsplätze 
entstanden und schon heute trägt dieser Bereich damit deutlich zur 
Wertschöpfung des gesamten Sektors bei. Maßgeblich wird diese 
Entwicklung allerdings auch von der Politik gefördert. Begründet wird
dies vor allem mit der Endlichkeit fossiler Ressourcen und mit der 
Notwendigkeit, den Ausstoß klimawirksamer Gase langfristig weiter zu 
verringern.
Allerdings bringt diese Entwicklung auch Probleme mit sich, denn 
auf einer weltweit begrenzten Agrarfläche konkurriert die Produktion 
von Energiepflanzen immer stärker mit der Nahrungsmittelerzeugung. 
Dabei spielt der aktuelle Rohölpreis eine wesentliche Rolle. "Schon 
jetzt ist deutlich erkennbar, dass sich der Ausbau der Bioenergie auf
die Lebensmittelpreise in Europa, aber auch auf das Preisniveau in 
den Ländern der Dritten Welt auswirkt", erläutert Dr. Fröhling. 
"Hinzu kommt, dass ein Import von Biomasse und Bioenergie nach 
Deutschland und Europa unter Umständen negative Effekte in weiter 
entfernte Regionen verlagert. Problematisch ist aus Sicht der FNL vor
allem, dass dort zum Teil geringere Produktionsstandards gelten." 
Hinzu kommt, dass die verschiedenen Nutzungspfade unterschiedlich 
effizient sind. Hier bedarf es nach Einschätzung von Dr. Fröhling 
noch intensiver Forschung. Gleichzeitig müsse aber auch auf 
politischer Ebene eine Strategie für die nachhaltige 
Energieversorgung der Zukunft entwickelt werden.
Zweifellos ist nach Auffassung der FNL die Bereitstellung von 
Biomasse zur energetischen Nutzung ein Element einer nachhaltigen 
Entwicklung der Landwirtschaft. Allerdings stellen sich angesichts 
des weltweit steigenden Energiebedarfs viele Fragen: Inwieweit kann 
zum Beispiel die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen 
nachhaltig gestaltet und gesichert werden? Welche Rolle spielen 
einzelne Anwendungen und weitere technologische Entwicklungen? Hilft 
der Import von Bioenergie der Dritten Welt, oder vergrößert er sogar 
deren Abhängigkeit von den Industrieländern? "Unser 10. Berliner 
Gespräch soll Antworten auf diese und weitere Fragen geben und 
Handlungsspielräume definieren. Die Auswahl dieses aktuellen Themas 
und die eingeladenen Experten garantieren aufschlussreiche 
Positionen, neue Denkansätze und eine spannende Diskussion", so Dr. 
Fröhling.
Verantwortlich: Dr. Jürgen Fröhling, FNL

Pressekontakt:

Jutta Winkels
j.winkels@fnl.de
Tel. 0228 - 97993-34

Original-Content von: Forum Moderne Landwirtschaft e.V., übermittelt durch news aktuell

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