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Der Tagesspiegel: Verbraucher schützen das Klima - wenn es nicht viel kostet

Berlin (ots)

Die Klimadebatte des Jahres 2007 hat das
Verbraucherverhalten verändert: Allerdings vor allem da, wo mit 
geringem finanziellem Aufwand auch ein Klimanutzen erreichbar ist. 
Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der grünen 
Bundestagsfraktion, die dem Tagesspiegel vorliegt. Bei größeren 
Investitionen ist dagegen kaum eine Veränderung zu erkennen. Offenbar
hat die Klimadebatte ausgerechnet den Bereich, wo es die höchsten 
Effizienzreserven gibt, nicht erreicht: die Sanierung von Gebäuden. 
Der Verkauf solarthermischer Anlagen, mit denen Warmwasser erzeugt 
wird, ist 2007 um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. 
Außerdem wurden nur noch halb so viele Anträge auf Fördermittel oder 
zinsverbilligte Kredite für den Austausch von Heizungen oder 
Altbausanierungen gestellt wie 2006. Die Zahl der Anträge aus 
sämtlichen Förderprogrammen der Regierung sank von 101 122 auf 55 
567. In diesem Jahr scheint die Nachfrage wieder zuzunehmen. 
Jedenfalls hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ihre 
Kreditzinsen erhöht, weil sich die Nachfrage im Vergleich zu 2007 
verdoppelt habe. Die grüne Fraktions-Vize Bärbel Höhn fordert "auch 
für den Gebäudebestand" verbindliche Effizienzstandards. "Es war ein 
Kardinalfehler des Klimapakets der Bundesregierung, für das eine 
Prozent Neubauten Standards vorzugeben, die 99 Prozent der Altbauten 
aber auszuklammern", sagte sie dem Tagesspiegel. Zudem sagte Höhn:  
"Wir könnten beim Absatz von klimafreundlichen Produkten wesentlich 
weiter sein, wenn es bessere Informationen gäbe." Sie fordert 
"Angaben zu finanziellen Ersparnissen". Denn: "Wenn ich weiß, dass 
ich mit einem besonders effizienten Kühlschrank 30 Euro pro Jahr im 
Vergleich zu einem Durchschnittsgerät spare, habe ich eine völlig 
neue Entscheidungssituation - und achte nicht nur auf den reinen 
Verkaufspreis." Dass Vernunftargumente beim Autofahren nicht an 
vorderster Stelle stehen, ist Höhn klar. Denn Autos "mit hohem 
Spritverbrauch verkaufen sich nach wie vor gut". Sie wünscht sich 
deshalb eine "Statusrevolution - nicht mehr der dickste Schlitten ist
sexy, sondern der sparsamste". Die grüne Bundestagsfraktion versuche 
gerade die Fahrbereitschaft der Abgeordneten entsprechend 
"abzurüsten". "Statt Limousinen reicht ein Polo oder ein Golf", 
findet Höhn.
Inhaltliche Fragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon: 030/26009-389.

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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