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Keine Entwarnung für den Kosovo - Nichtregierungsorganisationen fordern von Bundesregierung sofortiges Verbot von Streubomben und mehr Opferhilfe

München (ots)

Sperrfrist: 19.07.04 11:00!!
Die im Aktionsbündnis Landmine.de zusammengeschlossenen deutschen
Nichtregierungsorganisationen fordern ein sofortiges Verbot von
Streubomben und Streumunition sowie mehr Opferhilfe. Das ist das
Fazit einer Projektreise in den Kosovo, begleitet von der
Schauspielerin Ulrike Folkerts, die das Aktionsbündnis und seine
Verbotsforderung seit vielen Jahren unterstützt. Auch fünf Jahre nach
Ende des Krieges sind regelmäßig neue Opfer zu beklagen, täglich
werden neue Minen und Streubombenblindgänger gefunden, was eine
anhaltende und heimtückische Gefährdung für die Zivilbevölkerung
bedeutet. Eine Einschätzung, die auch der aktuelle Abrüstungsbericht
der Bundesregierung teilt.
Nicht nur im Kosovo sondern in über 25 Ländern verursachen
Streubombenblindgänger enorme humanitäre Probleme und behindern
Wiederaufbaubemühungen beträchtlich. Deshalb haben sich mittlerweile
weltweit über 100 Nichtregierungsorganisationen der seit 1995 vom
Aktionsbündnis erhobenen  Forderung nach einem Verbot von Streubomben
bzw. Streumunition angeschlossen. Auch das Europäische Parlament hat
gefordert Moratorien in Bezug auf Streubomben zu installieren. Das
Aktionsbündnis Landmine.de fordert auch die Bundesregierung auf,
zunächst mittels eines unilateralen Moratoriums diejenigen
Streumunitionen aus den Beständen der Bundeswehr zu entfernen, die
als besonders gefährlich eingestuft werden (ohne
Selbstzerstörungsmechanismen), bis im Rahmen der Genfer
Abrüstungsverhandlungen ein rechtsverbindliches und umfassendes
Verbot installiert wurde. Deutschland gehört zu den 70 Staaten die
weltweit Streubomben und Streumunition lagern. "Es ergibt keinen
Sinn, wenn Deutschland im Rahmen der Genfer Abrüstungsverhandlungen
fordert, dass eingesetzte Munitionen keine hohen Blindgängerquoten
(99% Sicherheit) erzeugen dürfen, andererseits die Bundeswehr aber
über 25 Millionen Streumunitionen für den Einsatz im Rahmen
intensiver Kampfhandlungen bereithält, deren Blindgängerquoten
zwischen 30 und 40 Prozent liegen können", sagt Thomas Küchenmeister,
Direktor von Aktionsbündnis Landmine.de.
"Weil sie nicht explizit verboten sind, werden Streubomben weiter
massiv eingesetzt. Dabei wirken nicht explodierte Streumunitionen
genauso wie Landminen", so Francois De Keersmaeker, Geschäftsführer
von Handicap International. "Gerade in Kosovo werden wegen der extrem
hohen Blindgängerquote unsere Räumungsteams täglich mit diesem Übel
konfrontiert."
Das Moratorium soll neben dem Einsatz auch die Produktion und den
Export von Streubomben und Streumunition verbieten. Deutsche
Unternehmen wie Rheinmetall, Diehl und EADS bzw. deren
Tochterunternehmen gehörten bzw. gehören genau wie Firmen aus
weltweit 30 weiteren Staaten zu den Produzenten, wie auch das ZDF
Magazin Frontal 21 in seiner Sendung am 20.7. berichten wird.
Schließlich fordert das Aktionsbündnis Landmine.de das deutsche
Parlament auf, der geplanten Beschaffung von 400 neuen
Streumunitionsraketen vom Typ GMLRS zum Preis von 86,2 Mio. Euro
nicht zuzustimmen und mit den freiwerdenden Mitteln die Opfern von
Streumunitionen und Landminen zu unterstützen.

Pressekontakt:

Thomas Küchenmeister, Direktor Aktionsbündnis
Landmine.de (0175/4964082 oder 030/446858-14)
François de Keersmaeker, Geschäftsführer Handicap International
(089/5476060 oder 0177/5563555)

Original-Content von: Handicap International e.V., übermittelt durch news aktuell

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