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Koschyk: Bessere Kooperation und keine Zentralisierung der Sicherheitsbehörden ist das Gebot der Stunde

Berlin (ots)

Zur aktuellen Diskussion über die Zusammenfassung
von Sicherheitsbe- hörden erklärt der innenpolitische Sprecher der
CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk MdB:
Die Debatte über die Zentralisierung der Verfassungsschutzbehörden
des Bundes und der Länder infolge des schrecklichen Terroranschlages
in Spanien greift zu kurz. Nicht bloße Zentralisierung sondern eine
bessere Kooperation und informationelle Vernetzung der
Sicherheitsbehörden in Deutschland ist jetzt gefragt. Auch im Bereich
des Verfassungsschutzes bedarf es dezentraler Informationsbe-
schaffung in der Fläche, eine Zentralisierung allein wäre
kontraproduktiv. Sicher muss es eine zentrale Auswertung und Analyse
geben. Entscheidend aber ist, dass die Sicherheitsbehörden ihre
Informationen stärker austauschen. Bis heute gibt es keine
Übermittlungspflicht der von den Sicherheitsbehörden gewonnenen
Erkenntnisse untereinander und keinerlei Verbunddatei. Das sogenannte
Informationboard, das zu einer stärkeren Zusammenarbeit von BND,
Bundesamt für Verfassungsschutz, und Bundeskriminalamt geführt hat,
ist ein Schritt in die richtige Richtung, muss aber noch weiter
vernetzt werden. Dabei müssen auch die die Kooperation der
Sicherheitsbehörden behindernden Datenschutzbestimmungen auf den
Prüfstand gestellt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Bundes- und
Landessicherheitsbehörden muss im Sinne eines kooperativen
Sicherheitsförderalismus verbessert werden.
Auf Bundesebene ist es allerdings erforderlich, die polizei-
fachliche Arbeit zu bündeln. Bundeskriminalamt, Zollkriminalamt und
BGS leisten jeder für sich polizeiliche Ermittlungsarbeit. Hier muss
über eine Konzentration nachgedacht werden. Auch muss überlegt
werden, wie gerade bei Ermittlungsverfahren gegen Terroristen die
Rolle des Generalbundesanwalt und des Bundeskriminalamtes weiter ge-
stärkt wird. Auch die im Düsseldorfer Al-kawid-Terroristenprozess vom
Richter geforderte und von der CDU/CSU in einem Gesetzesantrag
formulierte Wiedereinführung der Kronzeugenregelung gerade zum
Aufbrechen des terroristischen Umfelds darf von Rot-Grün nicht länger
blockiert werden.
Es ist jetzt höchste Zeit, dass Bundeskanzler Schröder die
Terrorbekämpfung zur Chefsache macht und das notwendige Schließen von
Sicherheitslücken in unserem Land vor allem von den Grünen nicht
länger blockiert wird.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
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