Alle Meldungen
Folgen
Keine Meldung von Polizeipräsidium Frankfurt am Main mehr verpassen.

Polizeipräsidium Frankfurt am Main

POL-F: Polizeiliche Kriminalstatistik 1999, Pressemitteilung Teil 1 neu, Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Frankfurt (ots)

1. Rückgang der erfaßten
Gesamtkriminalität
1.1 Fallzahlen
1999 verringerten sich die registrierten Straftaten im
Erhebungszeitraum gegenüber den Vorjahreszahlen um 10.292 von
135.326 auf 125.034. Dies bedeutet einen Rückgang von 7,6 %.
Damit setzt sich auch 1999 der seit 1992 anhaltende
rückläufige Trend des Kriminalitätsaufkommens fort. Aktuell
entspricht es dem Niveau von 1984, als 123.056 Straftaten
bilanziert wurden.
Im Frankfurter Stadtgebiet sank die Anzahl der erfaßten
Straftaten um 8,2 % (= - 10.043) auf 113.040, im
Main-Taunus-Kreis hingegen ging sie um 2 % (= - 249) auf 11.994
zurück.
Der Rückgang der Gesamtkriminalität ist im wesentlichen auf
die Abnahme
· des Diebstahls aus Kraftfahrzeugen um 2.862 (- 17,6 %)
Fälle,
· der Leistungserschleichungen um 2.282  (-20,2 %) Fälle,
· der Straftaten gegen die öffentliche Ordnung (im
wesentlichen Hausfriedensbrüche im Bereich des Hauptbahnhofs
Frankfurt am Main, die nur noch bei hartnäckigen Verstößen zur
Anzeige kommen) um 2.200 (- 45,9 %) Fälle,
· der Verstöße gegen das Ausländergesetz um 2.160 (- 16,2 %)
Fälle
sowie
· der Umweltdelikte um 1.619 (- 80,0 %) Fälle (die
gravierende Verringerung des Straftatenaufkommens ergibt sich
hier aus einem Großverfahren des Fachkommissariates wegen
illegaler Abfallbeseitigung mit allein 1.600 Einzeldelikten, das
Anfang 1998 in die Polizeiliche Kriminalstatistik einfloß.)
zurückzuführen.
Dagegen sind
· die erfaßte Gewaltkriminalität um 203 Fälle (+ 5,5 %),
· die Diebstähle in/aus Büroräumen um 304 Fälle (+ 11,2 %)
und
· vor allem die Wohnungseinbrüche um 632 Fälle  (+ 14,9 %)
angestiegen.
Generell sind jedoch in der Gesamtschau der
Kriminalitätsstruktur des Jahres 1999 keine gravierenden
Veränderungen gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
1.2 Aufklärungsquote
Mit 47,4 % erreichte die Aufklärungsquote zwar nicht ganz
den Rekordwert des Vorjahres von 50,3 %, insgesamt konnten
dennoch 59.305 Straftaten geklärt werden (1998 = 68.091). Im
Stadtgebiet Frankfurt am Main sank die Aufklärungsquote von 52,2
% auf 49,1 %. Für den Bereich des Main-Taunus-Kreises ist eine
leichte Erhöhung der Aufklärungsquote um 0,4 Prozentpunkte auf
32,1 % zu registrieren.
Die im Vergleich zu 1998 niedrige Aufklärungsquote von 47,4
% im Dienstbezirk des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main
erklärt sich aus dem signifikanten Rückgang aufklärungsstarker
Straftaten wie Leistungserschleichungen, Hausfriedensbrüche und
Verstöße gegen das Ausländergesetz.
1.3 Häufigkeitsziffer alleine kein Gradmesser für objektive
Sicherheitslage
Angesichts der aktuellen PKS-Zahlen kann auch in diesem Jahr
davon ausgegangen werden, daß erneut Zahlenspiele im
Zusammenhang mit der «Häufigkeitsziffer» mediales Interesse
finden. (Häufigkeitsziffer ist die Zahl der erfaßten Straftaten
bezogen auf 100.000 Einwohner.) Die üblichen
Vergleichsberechnungen zwischen gemeldeten Einwohnern und
Straftatenaufkommen ist jedoch kein zuverlässiges Kriterium zur
Bewertung der Kriminalitätsbelastung und der objektiven
Sicherheitslage einer Stadt. Bei qualifizierter und seriöser
Betrachtungsweise schneidet Frankfurt am Main sowohl im
nationalen als auch internationalen Vergleich keinesfalls
schlecht ab. Vielmehr läßt sich bei einem verantwortungsbewußten
Umgang mit den PKS-Daten belegen, daß alleine hohe Fallzahlen im
Bereich von Massendelikten mittlerer Gewichtung die Verwendung
von plakativ reißerischen Begriffen wie «Hochburg oder
Hauptstadt des Verbrechens» nicht rechtfertigen.
   Im Gegenteil, sie schüren lediglich Kriminalitätsängste in
der Bevölkerung und machen einen Großteil der um Sicherheit
bemühten Polizeiarbeit, insbesondere im präventiven Bereich,
zunichte.
Der rein statistische Vergleich ist mit deutlichen Schwächen
behaftet. Er zieht sozioökonomische Aspekte wie zentrale Lage,
Infrastruktur und Europas größten Kontinentalflughafen, die
Anzahl der möglichen Tatgelegenheiten sowie demographische
Faktoren der internationalen Finanz- und Handelsmetropole mit
ca. 1,4 Millionen Menschen täglich in dieser Stadt, nicht in
Betracht.
Eine weitere Besonderheit der Kriminalitätsstruktur in
Frankfurt am Main besteht darin, daß hier bei 20,5 % der
erfaßten Delikte (23.145 Fälle) keine individuellen Opfer
vorhanden sind. Diese Deliktsgruppe, bestehend aus
· Verstößen gegen das Ausländergesetz,
· Leistungserschleichungen,
· Urkundenfälschungen,
hat somit keine Auswirkungen auf die tatsächliche
Sicherheitslage der in Frankfurt lebenden Menschen.
   Die genannten Straftaten ohne individuelle Opfer spielen in
anderen deutschen Großstädten lediglich eine untergeordnete
Rolle, wie die folgende Synopse aus dem Jahr 1998 widerspiegelt.
Straftaten ohne individuelle Opfer im Jahr 1998
Frankfurt am Main 22,6 %
Hamburg 10,7 %
Berlin 10,2 %
München    7,5 %
Köln    5,4 %
2. Vergleich zur Gesamtentwicklung in Hessen 1999
Der Anteil des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main an der
Gesamtzahl der hessischen Straftaten (= 427.805) liegt bei 29,2
% und weist wiederum einen bereits seit Jahren festzustellenden
überproportional hohen Prozentsatz aus.
   Positiv ist zu bewerten, daß der beim Polizeipräsidium
Frankfurt am Main bilanzierte Rückgang der erfaßten
Gesamtkriminalität um 7,6 % deutlich über dem
Landesdurchschnittswert von 4,3 % liegt.
   Die Aufklärungsquote von 47,4 % im Dienstbezirk entspricht
der Quote des Landes Hessen (= 47,5 %).
ots-Originaltext: Pressestelle Polizei Frankfurt

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizei Frankfurt

Telefon: 069 755-8044
Fax: 069 755-8019

Original-Content von: Polizeipräsidium Frankfurt am Main, übermittelt durch news aktuell

Weitere Meldungen: Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Weitere Meldungen: Polizeipräsidium Frankfurt am Main