Lausitzer Rundschau: Ein guter, ein trauriger Tag Zur Verhaftung von Bürgerkriegsgeneral Ratko Mladic
Cottbus (ots)
Für die Hinterbliebenen der Opfer des Kriegsverbrechers Ratko Mladic ist es eine sehr späte Genugtuung, doch noch den Mann vor ein internationales Gericht gestellt zu sehen, der Europa wieder mit dem Schrecken des Völkermords konfrontierte. Für die Staatengemeinschaft ist es ein großartiges Signal, dass keiner damit rechnen kann, sich dauerhaft der Verantwortung zu entziehen, die mit solchen Taten wie dem Massaker von Srebrenica verbunden sind. Für die EU ist es eine Bestätigung ihrer unverzichtbaren Fundamente, wenn Serbien endlich einsieht, dass ein Beitritt nur über die Anerkennung der auf die Menschenrechte orientierten Wertegemeinschaft erreicht werden kann. Aber der Tag der Festnahme des Bürgerkriegsgenerals ist auch ein Tag der Trauer und der Schande. Dass im ausgehenden 20.Jahrhundert mitten in Europa Tausende von Männern und Knaben sterben mussten, weil sie einer ethnischen Gemeinschaft angehörten, bleibt unverzeihlich. Es wäre gut, wenn das Verfahren gegen Mladic beiträgt zur Aufklärung darüber, warum es so weit kommen konnte und wie in Zukunft dergleichen wenigstens auf unserem Kontinent der Vergangenheit angehört.
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