Thüga behauptet sich mit stabilem Ergebnis in einem kompetitiven Umfeld
München (ots)
Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2019 präsentiert die Thüga ein stabiles Ergebnis. Für kommende Herausforderungen sieht sich Deutschlands größter Stadtwerkeverbund gut aufgestellt. Gemeinsame Projekte und Investitionen in den Bereichen Digitalisierung und Erneuerbare Energien stehen dabei neben anderen im Fokus. In Sachen Nachhaltigkeit stellt sich die Thüga für die Zukunft auf.
Die Thüga hat das Geschäftsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossen. Die rund 100 Partnerunternehmen des bundesweit größten Verbunds kommunaler und regionaler Energie- und Wasserversorger konnten sich im kompetitiven Markt behaupten. Trotz verschärfter Rahmenbedingungen und hoher Investitionen in die Versorgungssicherheit sowie den Klimaschutz werden die Ausschüttungen mindestens stabil gehalten. Das spiegelt sich im Bilanzgewinn der Thüga Holding wider: Dieser lag mit 277,5 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 zwar unter dem Vorjahreswert (301,7 Mio. Euro), doch dies ist vorwiegend auf den Wegfall eines positiven Einmaleffekts in 2018 zurückzuführen. Vom guten Geschäftsergebnis profitieren die kommunalen Anteilseigner des Stadtwerkeverbunds: Sie erhalten mit 26,80 Euro je Stückaktie die zweithöchste Dividende seit dem Erwerb der Thüga von der E.ON im Jahr 2009.
"Die kommunale Thüga, die im vergangenen Jahr ihren zehnten Geburtstag feierte, hat im Geschäftsjahr 2019 erneut ihre wirtschaftliche Stabilität und zukunftsfeste Aufstellung unter Beweis gestellt. Unsere Partnerunternehmen konnten - auch dank der umfassenden Beratungs- und Dienstleistungsangebote der Thüga - ihr Kerngeschäft sichern, die Energiewende vor Ort weiter vorantreiben und bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder Fortschritte erzielen", erklärt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. "Das stimmt mich zuversichtlich, dass die Unternehmen der Thüga-Gruppe auch die aktuelle COVID-19-Krise meistern werden. Die konkreten Folgen der Pandemie sind zwar heute noch nicht abschätzbar, aber jetzt können wir mehr denn je das große Plus der Thüga-Gemeinschaft unter Beweis stellen."
Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte der Thüga Holding-Konzern insgesamt 756 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 760) sowie 45 Auszubildende (Vorjahr: 46). Die finanzwirksamen Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2019 bei 34,7 Mio. Euro und damit deutlich unter dem Vorjahreswert (180,0 Mio. Euro) als sich Thüga mittelbar an der Braunschweiger Versorgungs-Aktiengesellschaft & Co. KG (BS|ENERGY) beteiligte. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit im vergangenen Jahr lag auf verschiedenen Plattform- und Innovationsthemen.
Mitte 2019 startete das Projekt "Thüga-Abrechnungsplattform", kurz: TAP. Mit rund 100 Projektmitarbeitern aus mehreren Partnerunternehmen und der Thüga ist es eines der derzeit größten Projekte innerhalb des Stadtwerkeverbunds. TAP soll Abrechnungsprozesse im Commodity-Bereich effizient und weitestgehend automatisiert abwickeln. Das gemeinsame Vorgehen soll für das einzelne Partnerunternehmen bessere Preise und Leistungen erzielen - und Lösungen, die auf die spezifischen Anforderungen der Thüga-Gruppe angepasst sind.
Thüga verstärkt Support der Partnerunternehmen im Bereich der Digitalisierung
Bereits seit 2016 treiben die Unternehmen der Gruppe gemeinsam mit Thüga die Digitalisierung voran, um die Produktivität im Kerngeschäfts zu erhöhen sowie neue Produkte und Geschäftsmodelle zu etablieren. Neben dem Start des TAP-Projekts hat Thüga in den vergangenen Monaten weitere Schritte unternommen, um dem wachsenden Beratungs- und Dienstleistungsbedarf der Partnerunternehmen in diesem Bereich zu entsprechen. So hat die Natuvion GmbH im April 2019 eine Plattform für Prozessautomatisierung gegründet. Thüga ist der strategische Partner. Die neue Gesellschaft Natuvion Digital modelliert und vermarktet Software-Roboter für die automatisierte Bearbeitung von Geschäftsprozessen über eine zentrale IT-Infrastruktur.
Seit Mitte des vergangenen Jahres wurde außerdem die Zusammenführung der beiden Plusgesellschaften Conergos GmbH & Co. KG und Thüga SmartService GmbH vorbereitet, die wie geplant zum 1.1.2020 umgesetzt wurde. Damit wurde einer der größten Digitalisierungs-Partner der Branche gegründet, der unter dem etablierten Namen Thüga SmartService energiewirtschaftliches Know-how mit digitaler Entwicklungs- und Umsetzungskompetenz verbindet. "Gerade in Zeiten grundlegenden Wandels müssen wir Entwicklungen gemeinsam vorantreiben, Synergien heben und branchenweite Standards setzen. Mit unserer neuen Gesellschaft stellen wir der Thüga-Gruppe und dem Markt einen agilen und gleichzeitig breit aufgestellten Partner zur Verfügung", erklärte Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft, den Zusammenschluss der beiden Unternehmen mit jetzt insgesamt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an drei Standorten.
Vor wenigen Wochen hat sich Thüga mit 25,1 Prozent an der Braunschweiger Digitalisierungsagentur Kom|Dia GmbH beteiligt. Damit erfüllt Thüga nicht nur eine Vereinbarung mit den Gesellschaftern von BS|ENERGY, sondern unterstützt aktiv die Entwicklung dieser Innovationsschmiede, die zukünftig auch über die Stadtgrenzen von Braunschweig hinaus wirken soll. Kom|Dia ist unter anderem im Bereich der Elektromobilität tätig. Gemeinsam mit Thüga wurde der E-Mobility-Check entwickelt. Kern dieser neuen Dienstleistung im B2B-Bereich ist die Beratung von Fuhrparkbetreibern bei der Umstellung auf Elektromobilität.
Im Einsatz für die Energiewende vor Ort und den globalen Klimaschutz
Die Unternehmen der Thüga-Gruppe treiben trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen die Energiewende weiter aktiv voran, die vor allem auf lokaler und regionaler Ebene stattfindet. Wie bereits in den Vorjahren hat Thüga die Partnerunternehmen in ihrem Bemühen um den Klimaschutz tatkräftig unterstützt - durch aktuelle Beratungs- und Dienstleistungen, den Ausbau Erneuerbarer Energien sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten auf allen Stufen der Wertschöpfung.
So gelang es der Thüga Erneuerbare Energien (THEE) auch unter schwierigen Marktbedingungen in den vergangenen Monaten, die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen weiter auszubauen. Die THEE hat inzwischen acht Solarparks mit insgesamt 14,2 MWp in Betrieb. Das Windenergieportfolio wuchs auf 282 MW, die in 27 Windparks erzeugt werden. Im August 2019 unterzeichneten THEE und die CEE Group (CEE) aus Hamburg ein Memorandum of Understanding. Gemeinsam planen die beiden Unternehmen mehrere Freiflächen-Solaranlagen in der Größenordnung von insgesamt rund 500 MW in Deutschland in den kommenden Jahren gemeinsam zu realisieren und zu betreiben, die ohne Förderung auskommen.
Die dezentrale Energieversorgung ist ein zentraler Baustein der Energiewende, setzt aber auch neue Lösungen voraus. Wie beispielsweise verschiedenste Energieerzeuger - ob Hauseigentümer mit PV-Anlage auf dem Dach, Bürgerenergiegenossenschaften mit Windkraftanlagen bis BHKW-Betreiber - ihren Strom vor Ort direkt an Kunden vermarkten können, erforscht Thüga aktuell. Gemeinsam mit der Technischen Universität München (TUM), den regionalen Energieversorgern erdgas schwaben und Energie Südbayern sowie mit Syneco und Thüga SmartService arbeiten die Experten an einer regionalen Stromhandelsplattform (RegHEE) auf Basis von Blockchain-Technologie. Das bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie fördert über das Zentrum Digitalisierung.Bayern das Projekt, das im Oktober 2019 gestartet wurde.
Der Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Wärme dient das Reallabor "Westküste 100", an dem sich die Thüga-Gruppe beteiligt. Ziel ist der Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab. Das Projekt "Westküste 100" ist einer der Gewinner des Ideenwettbewerbs "Reallabore der Energiewende" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Herzstück des Projekts ist der ganzheitliche Forschungs- und Entwicklungsansatz, aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und hierbei die entstehende Abwärme, den Wasserstoff und den Sauerstoff zu verwenden. Der grüne Wasserstoff soll sowohl für die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in Gasnetze eingespeist werden.
Auch die Thüga selbst hat im vergangenen Jahr konkrete Schritte zur eigenen CO2-Reduktion eingeleitet. Unter anderem wird das über den Bezug erneuerbaren Stroms, intelligente Heizungssteuerung und Anreize für klimafreundliches Verhalten der Thüga-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter erreicht. Zusätzlich hat das Unternehmen die CO2-Emissionen der Hauptverwaltung in München rückwirkend für das Jahr 2018 identifiziert und mit internationalen Projekten der Klimaschutzberatungsagentur ausgeglichen. Im Lauf dieses Jahres soll bei Thüga und den 100%igen Tochtergesellschaften ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement eingeführt werden.
Ausblick
"Unsere kommunalen Energie- und Wasserversorgungsunternehmen tun alles, um in der aktuellen Corona-Krise die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zugleich müssen sie jedoch mit Umsatz- und Ergebniseinbußen rechnen, die sich phasenversetzt 2021 im Thüga-Beteiligungsergebnis niederschlagen werden. Die enge Zusammenarbeit innerhalb der Thüga-Gruppe sowie intensive Nutzung der Thüga-Plattformen kann die wirtschaftlichen Folgen der Krise für unsere Partnerunternehmen und die kommunalen Mitgesellschafter dämpfen", sagt der Vorstandsvorsitzende Michael Riechel. "Zugleich aber steht die Politik in der Pflicht, nach Bewältigung der akuten Krise noch mehr als zuvor die richtigen Weichen für die Energiewende und mehr Klimaschutz zu stellen sowie Investitionen in die Infrastrukturen anzureizen."
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Dr. Detlef Hug
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