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DIE ZEIT

New Orleans: Nach der Sintflut die Spekulanten

Hamburg (ots)

Vor einem Jahr zerstörte der Hurrikan Katrina New Orleans. Mike
Davis, der bedeutendste US-amerikanische Stadtsoziologe beschreibt in
der ZEIT, wie weiße Politiker die Rückkehr der schwarzen Flüchtlinge
zu verhindern versuchten und gemeinsam mit Bauunternehmern den Aufbau
einer Stadt der Reichen planen.
Davis: "Es zeigt sich, dass die Hauptursache für den Untergang von
New Orleans nicht die brutale Natur, sondern die Fahrlässigkeit der
Bundesbehörden war." Zwar habe George Bush nach der Katastrophe
versprochen, die Wiederaufbauarbeit mit aller Kraft zu forcieren. Die
Regierung habe jedoch gerade die hilfebedürftigen Bewohner der Stadt
"in der Luft hängen" lassen: ohne Jobs, Notunterkünfte, Flutschutz,
Hypothekenvergünstigungen, Geschäftsdarlehen oder einen koordinierten
Wiederaufbauplan.
Damit haben die Republikaner nach Davis' Ansicht den Boden für die
lokale Geschäftselite bereitet, die im Verein mit konservativen
Expertenkommissionen und den Immobilienspekulanten des Urban Land
Institute "eine mehrheitlich schwarze demokratische Stadt radikal
ummodeln" wollen. Nun müsse sich zeigen, ob Bürgerinitiativen und
Menschenrechtsgruppen in New Orleans stark genug seien, diese
Entwicklung aufzuhalten. "Das am besten gehütete Geheimnis von Big
Easy nämlich war das Wiederaufleben von Gewerkschaft und
Gemeindeorganisationen seit Mitte der 90er Jahre", schreibt Davis.
"Es wäre ermutigend, in der tobenden Schlacht um New Orleans die
Geburtswehen einer erneuerten Bürgerrechtsbewegung zu sehen." Noch
fehle aber die Unterstützung durch fortschrittliche Demokraten. Der
Kampf gegen Massenabrisse und Stadtzerstückelung  habe gerade erst
begonnen.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 35 vom 24. August 2006
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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