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PwC Deutschland

Personalentwicklung bei Unternehmen der New Economy weist Defizite auf

Frankfurt am Main (ots)

PricewaterhouseCoopers: Zu wenig
Ressourcen für strategische Personalentwicklung / Kaum Auslagerung
von klassischen administrativen Aufgaben / Mehrzahl der Unternehmen
ohne Arbeitszeiterfassung / Focus auf leistungsorientierter Vergütung
Der innovative Ruf der New Economy muss für Teile der
Personalarbeit in Frage gestellt werden. Denn Lernprozesse, die die
Old Economy bereits erfolgreich vollzogen hat, werden nicht oder nur
teilweise umgesetzt. Durch Ressourcenbindung in der Administration
bleibt zu wenig Raum für strategische Aufgaben. Diesen Schluss zieht
die Studie Human Resource-Management in der New Economy - Derzeitige
Praxis und zukünftige Herausforderungen, von PricewaterhouseCoopers.
Befragt wurden 170 Unternehmen des Neuen Marktes mit mehr als 100
Mitarbeitern. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Leistungen des
Personalmanagements wie Administration, Gehaltsabrechnung, Vergütung,
Personalmarketing, Personalentwicklung und Leistungsbeurteilung
(Performance Management).
Qualifikation von Mitarbeitern wesentlicher Erfolgsfaktor
Gerade in der New Economy hängt der Unternehmenserfolg
entscheidend von der Innovationsfähigkeit, Serviceorientierung und
Flexibilität der Mitarbeiter ab. Dies setzt ein effizientes
Personalmanagement in den Unternehmen voraus. Die Arbeit der
Personalabteilung spielt in der New Economy strategisch jedoch noch
eine untergeordnete Rolle. Klassische Aufgaben der
Personaladministration wie Arbeitsverträge oder Gehaltsabrechnungen
werden nicht ausgelagert,  sondern von den Unternehmen selbst
wahrgenommen. Dies ist überraschend, denn in der Old Economy werden
heute aus Kapazitätsgründen zahlreiche Administrationsaufgaben an
externe Dienstleister ausgegliedert. So können die
Personalabteilungen den Fokus auf strategisch wichtige Aufgaben der
Personalentwicklung und -führung verlagern. "Wenn keine Prioritäten
bei der Aufgabenerfüllung gesetzt werden, fehlt Zeit und Kompetenz,
um einen nachhaltigen Wert für die Geschäftsergebnisse zu erzielen,"
so Dr. Annette Marschlich, Human Resource-Expertin bei
PricewaterhouseCoopers.
Leistungsorientierte Vergütung überwiegt in der New Economy
Die Personalarbeit der New Economy ist jedoch auch von modernen
Ansätzen geprägt. Bei der leistungsorientierten Vergütung liegt sie
weit vor den Old Economy-Unternehmen: 87 Prozent der befragten
Unternehmen nutzen dieses Instrument und überprüfen es anhand von
Zielvereinbarungen. Dies untermauert den Ruf der New Economy, dass
sich der Wert des Mitarbeiters sehr stark an dessen Leistungen misst.
Mehrzahl der Unternehmen ohne Arbeitszeiterfassung
Der Mythos vom dynamischen Unternehmen, in dem die Mitarbeiter
ohne Blick auf die Uhr arbeiten, scheint sich zu bestätigen. Ein
Drittel der befragten Unternehmen besitzt keine Arbeitszeiterfassung.
Doch auch in der New Economy wächst das Bedürfnis der Mitarbeiter
nach einer Balance zwischen Arbeit und Freizeit sowie nach dem
Ausgleich von Überstunden. Dem tragen bereits fast 80 Prozent der
befragten Unternehmen Rechnung, 15 Prozent erkennen zumindest einen
Bedarf, der zukünftig erfüllt werden soll.
Sozialleistungen wichtige Form der Mitarbeiterbindung
Angebotene Sozialleistungen reichen von Dienstwagen,
Direktversicherungen und vermögenswirksamen Leistungen bis hin zu
Sonderurlaub- und Auszeit-Regelungen (Sabbatical). Auch in diesem
Fall braucht die New Economy den Vergleich mit der Old Economy nicht
zu scheuen: sie bedient sich innovativerer Leistungsformen, und
praktiziert Sozialleistungen als wichtige Form der
Mitarbeiterbindung.
Für das Personalmarketing sind die Sozialleistungen ebenfalls von
Bedeutung. Durch schnelles Wachstum der Unternehmen war in der
Vergangenheit hoher Personalbedarf das Schlüsselthema für die
Personalarbeit in der New Economy. In diesem Bereich sind alle
befragten Unternehmen aktiv. Die Auswahl der Mitarbeiter und deren
Verwaltung führen die Unternehmen ausschließlich intern durch.
Lediglich bei der Suche nach Personal greifen knapp 40 Prozent
zusätzlich auf externe Jobbörsen und Personalberater zurück.
Strategische Personalentwicklung bislang unterbewertet
Maßnahmen zur strategischen Personalentwicklung wurden bislang von
der New Economy unterbewertet und standen hinter den klassischen
Aufgaben zurück. Weniger als 50 Prozent der Unternehmen engagieren
sich in diesem Bereich. Davon ausgenommen sind Trainingsmaßnahmen wie
Schulungen, die von 80 Prozent der Unternehmen im Rahmen einer
Bedarfsplanung  aufgeführt werden. Die Aktivitäten der
Personalentwicklung haben insgesamt den Charakter von
Einzelmaßnahmen. Integrierte Personalentwicklungsprogramme für
Führungskräfte  oder den Führungsnachwuchs liegen erst im Ansatz vor.
Fast alle Unternehmen setzen zur Potenzialanalyse ihrer
Mitarbeiter Instrumente der Leistungsbeurteilung und -planung ein.
Dazu gehören regelmäßige Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen
sowie die Beurteilung von Projektverantwortung. Eine ganzheitliche
Umsetzung von Kompetenzmodellen findet jedoch bei weniger als der
Hälfte aller befragten Unternehmen statt. "Strategische Bereiche, in
denen die Personalarbeit strukturierend und gestaltend wirken kann
und muss, blieben bisher unterbewertet," führt Dr. Annette Marschlich
aus. "Dabei spielen natürlich Kapazitätsfragen eine Rolle".
Zuviel Administration anstatt Konzentration auf Kernthemen
Bei Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern liegt der
Leistungsumfang der Personalabteilung deutlich über den
Durchschnittswerten der New Economy. Dieses stärkere Engagement wird
jedoch nicht durch Auslagerung von administrativen Aufgaben an
Externe kompensiert. Eine quantitative Erweiterung des
Leistungsspektrums ist die Folge. Auch die großen Unternehmen der New
Economy decken also in erster Linie ein möglichst breites Spektrum an
Personalleistungen intern ab. Die Chance, zusätzliche Kapazitäten auf
Kernthemen wie die strategische Personalentwicklung zu fokussieren,
wird entsprechend wenig genutzt.
Langfristige Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter
Nach der  Wachstumsphase, die vor allem durch Personalrekrutierung
und Personalaufbau gekennzeichnet war, wird nun die langfristige
Bindung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter  wichtiger. Die
zukünftigen Aufgabengebiete liegen demnach in der Personalentwicklung
und in der Leistungsbeurteilung (Performance Management). "Die
Herausforderung der Zukunft für die New Economy ist, die Aufgaben
richtig zu fokussieren und die Personalführung als strategischen
Erfolgsfaktor in die Unternehmensstrategie zu integrieren," resümiert
Dr. Annette Marschlich.
Die Studie:
* Im April und Mai 2001 wurden 170 der im NEMAX notierten
     Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt. Die Studie
     repräsentiert die Personalpolitik von Unternehmen der New    
     Economy mit Schwerpunkten in den Bereichen Software, Technologie
     und E-Commerce/Internet. 
   * Im Mittelpunkt der Untersuchung standen folgende Aufgabenfelder
     der Personalarbeit:
   * Administration: Verträge, Personalplanung, Arbeitszeiterfassung,
     Mitarbeiterbetreuung
   * Gehaltsabrechnung: Abrechnungen und Reisekostenabrechnungen
   * Vergütung: Vergütungsstufen/Funktionsbewertungen
   * Personalmarketing: Personalsuche, Bewerberverwaltung,
     Personalauswahl
   * Personalentwicklung: Trainingskonzeption, Change Management,
     E-Learning-Programme, Talent- und Nachwuchsförderung
   * Leistung (Zielvereinbarungen, Implementierung von
     Kompetenzmodellen, Mitarbeitergespräche)
   * Darüber hinaus wurden Interviews mit Personalverantwortlichen in
     New Economy Unternehmen geführt, die qualitative     
     Interpretationen ermöglicht haben.
Die Ergebnisse:
Administration
   * Die Aufgaben der Personaladministration führen 88 Prozent der
     befragen Unternehmen selbst durch. 40 Prozent der befragten
     Unternehmen nehmen für unterschiedliche Leistungen externe
     Dienstleister in Anspruch:
   * Gehaltsabrechnung                   33 %
   * Datenpflege (Stamm-/Bewegungsdaten) 17 %
   * Bescheinigungswesen                 15 %
   * Vertragsgestaltung                  13 %
   * Sozialleistungen/betr. Altersversorgung 11 %
   * Verträge                             7,5 %
   * Administration Reisekosten           5,5 %
   * Mitarbeiterbetreuung                 2,0 %
   * Personalplanung                      0,0 %
   * Arbeitszeiterfassung                 0,0 %
   * 30 Prozent der New Economy Unternehmen haben keine
     Arbeitszeiterfassung.
   * Sozialleistungen und/oder betriebliche Altersversorgung gewähren
     77 Prozent der befragten Unternehmen ihren Mitarbeitern, weitere
     15 Prozent sehen Handlungsbedarf.
Vergütung
   * 87 Prozent der Unternehmen haben leistungsorientierte
     Vergütungssysteme.
Personalmarketing
   * Je 100 Prozent der Unternehmen führen die Bewerberauswahl und
     -verwaltung selbst durch. Zusätzlich nehmen 13 Prozent bei der
     Auswahl und 2 Prozent bei der Verwaltung externe Dienstleister  
     in Anspruch.
   * 37 Prozent der Befragten lassen sich bei der Bewerbersuche von
     Headhuntern und Jobbörsen unterstützen.
Personalentwicklung
   * Trainingsmaßnahmen werden von 80 Prozent der Unternehmen
     durchgeführt. In der Umsetzung greifen 61 Prozent auf externe
     Fachleute zurück.
   * 61 Prozent der Befragten verfügen über eine
     Führungskräfte-Entwicklung, 55 Prozent betreiben Talent- und
     Nachwuchsförderung
Performance
   * Von den befragten Unternehmen der New Economy haben 42 Prozent
     bereits Potenzialanalysen ihrer Mitarbeiter durchgeführt. 
   * 44 Prozent der befragten Unternehmen haben ein internes
     Veränderungsmanagement eingesetzt. Ziel dabei ist eine effektive
     Bewältigung des ständigen Wandels in Unternehmen   und die
     Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der
     Mitarbeiter in Zeiten des Umbruchs.
   * Zur Leistungserhebung (Performance Management) geben 94 Prozent
     aller befragten Unternehmen an, regelmäßig Mitarbeitergespräche
     durchzuführen. 87 Prozent schließen Zielvereinbarungen ab. Über
     Kompetenzmodelle verfügen 40 Prozent der Unternehmen.
Die Studie Human Resource-Management in der New Economy sowie
Informationen über PricewaterhouseCoopers sind unter folgender
Internet-Adresse abzurufen: www.pwcglobal.com/de.
Für den Herausgeber:
   Die Gruppe PricewaterhouseCoopers ist in Deutschland mit einem
Umsatz von rund 2,4 Milliarden DM eines der marktführenden
integrierten Dienstleistungsunternehmen im Bereich Prüfung und
Beratung. Rund 10.000 Mitarbeiter arbeiten an über 40 Standorten in
Deutschland für nationale und internationale Mandanten jeder Größe.
Die breite Palette der Dienstleistungen umfasst die
Wirtschaftsprüfung, die Unternehmensberatung, die Corporate Finance-
sowie die Steuerberatung und die Human Resource-Beratung.
In Deutschland arbeiten mehr als 100 Experten im Bereich der 
Human Resource-Beratung und bilden weltweit gemeinsam mit 9.500
weiteren Experten eine der größten Beratungsorganisationen in diesem
Segment.
PricewaterhouseCoopers erarbeitet maßgeschneiderte und integrierte
Lösungen für alle Fragestellungen des modernen Human
Resource-Managements. Die Human Resource-Beratung bietet für jede
Fragestellung adäquate individuelle Lösungen, die auf die einzelnen
wertschöpfenden Phasen des Personalmanagements im Unternehmen
eingehen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Dr. Annette Marschlich
Human Resource-Beratung
PricewaterhouseCoopers
Tel.: 069 / 9585 5108
Fax: 069 / 9585 5103 
annette.marschlich@de.pwcglobal.com
Nicole Susann Roschker
Konzernkommunikation/Presse
PricewaterhouseCoopers
Tel.: 069 / 9585 1669
Fax: 069 / 9585 3331 
nicole.susann.roschker@de.pwcglobal.com

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