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Trotz Verbot: Frankreich plant neues Delfinarium

Trotz Verbot: Frankreich plant neues Delfinarium
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Noch immer warten die Orcas und Großen Tümmler im geschlossenen Marineland Antibes auf eine langfristige Unterbringung. Doch anstatt sich auf den Bau authentischer Meeresrefugien zu fokussieren, genehmigte die französische Regierung jetzt die Eröffnung eines neuen Delfinariums unter dem Deckmantel der "Forschung". Somit ist auch die Zucht von Delfinen erlaubt. 2021 erließ Frankreich ein Gesetz, dass die Haltung und Zucht von Walen und Delfinen zu Unterhaltungszwecken ab Ende 2026 verbietet. Ein Schlupfloch besteht für Forschungszwecke.

2021 verabschiedete Frankreich ein Gesetz, dass die Haltung und Zucht von Walen und Delfinen zu Unterhaltungszwecken ab Ende 2026 verbietet. Ein Schlupfloch besteht jedoch für Forschungszwecke. Als Antwort auf das Gesetz schloss der Park Asterix noch 2021 und Marineland Antibes schloss übereilt seine Tore Anfang diesen Jahres, ohne eine Lösung für die langfristige Unterbringung seiner Wale und Delfine zu haben. Der Park Planéte Sauvage definiert seine Haltung zu Forschungszwecken und darf somit auch nach 2026 weiter operieren.

Neues Delfinarium durch Gesetzeslücke

Der Zoo in Beauval hatte bereits 2016 Pläne ein Delfinarium zu bauen. Neun Jahre später schlägt der Zoo diese Idee nun unter dem Deckmantel eines "Schutz- und Forschungszentrums" für Delfine als Lösung für die zwölf Großen Tümmler im geschlossenen Marineland Antibes vor. Vor ein paar Monaten galt dieser Plan als Zwischenlösung, bis ein authentisches Meeresrefugium für die Delfine im Marineland Antibes gebaut werden kann. Shows und Züchtungen wurden in diesem Plan explizit ausgeschlossen. Auch die elf Großen Tümmler im Planéte Sauvage könnten im Zoo Beauval untergebracht werden.

Der jetzt von der französischen Regierung genehmigte Stand ist jedoch eine Anlage mit Platz für bis zu 30 Große Tümmler, die im Rahmen der "Forschung" gezüchtet werden dürfen. Auch potenzielle zukünftige Transporte in andere Einrichtungen stehen im Raum, sodass die Individuen und ihre Nachkommen weiterhin ein Leben lang von der Unterhaltungsindustrie ausgebeutet werden könnten. In anderen Worten: Es soll ein neues Delfinarium in Frankreich gebaut werden. Zu einer Zeit, in der die westlichen Länder immer mehr Bewusstsein für das Leid von in Gefangenschaft gehaltenen Walen und Delfinen aufbringen und die Delfinarien-Industrie langsam, aber stetig abbaut, ist dies ein absoluter Rückschritt.

"Der einzige Weg, die Gefangenschaft von Meeressäugern langfristig zu beenden, besteht darin, diese Generation von Walen und Delfinen in Gefangenschaft zur letzten in Gefangenschaft zu machen und ein Zuchtverbot zu erlassen. Indem die französische Regierung den Bau eines neuen Delfinariums unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung erlaubt, widerspricht sie ihrem eigenen Ziel, die Gefangenschaft von Walen und Delfinen zu beenden und untergräbt die eigenen Gesetze." − Tamara Narganes Homfeldt, Koordinatorin Delfinarien schließen bei WDC Deutschland

Zusammen mit der französischen Organisation OneVoice fordert WDC, dass:

  • … der Zoo Beauval seinen ursprünglichen Plan einhält, ein Delfinarium für die Aufnahme der Großen Tümmler aus dem Marineland Antibes zu bauen, ohne sie zu züchten und ohne sie in andere Einrichtungen zu transportieren, bis ein authentisches Meeresrefugium als Langzeitlösung bereitsteht.
  • … die französische Regierung keine Baugenehmigungen für neue Delfinarien erteilt, weder für Unterhaltungs- noch für Forschungszwecke.
  • … die französische Regierung Projekte zu authentischen Meeresrefugien aktiv unterstützt und sich zu einer Politik im Sinne des Tierschutzes für in Gefangenschaft lebende Wale und Delfine verpflichtet.

Whale and Dolphin Conservation (WDC) ist die weltweit führende gemein­nützige Organi­sation, die sich ausschließlich dem Schutz von Walen und Delfinen widmet. Im Rahmen von Kampagnen, politischer Überzeugungsarbeit, Bildung, Beratung, Forschung, Rettungs- und Schutzprojekten sowie Mitmach-Aktionen verteidigt WDC Wale und Delfine gegen die zahlreichen Gefahren, denen sie heute ausgesetzt sind. Das kommt auch dem Klima zugute, da Wale unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel sind und eine wichtige Rolle im Ökosystem Meer spielen. WDC-Expert:innen arbeiten in nationalen, europäischen und internationalen Arbeitsgruppen, sind in allen relevanten internationalen Foren vertreten und haben direkten Einfluss auf maßgebliche Entscheidungen zur Zukunft von Walen und Delfinen. Wir sind Ansprechpartner:innen für Medien, Öffentlichkeit und Entscheidungsträger:innen.

WDC arbeitet als gemeinnützig anerkannte Körperschaft politisch unabhängig und finanziert sich über Spenden und Stiftungsmittel.

Unsere Vision: Eine Welt, in der alle Wale und Delfine in Freiheit und Sicherheit leben.

www.whales.org

Bianca König
Leiterin Kommunikation
WDC Deutschland
Telefon: +49 179 6787 186 oder +49 89 6100 2393

Whale and Dolphin Conservation (WDC)
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