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WDR Fernsehen überträgt Seligsprechung von Graf von Galen live aus Rom

Köln (ots)

Das WDR Fernsehen überträgt die Seligsprechung von
Clemens August Graf von Galen am Sonntag, 9. Oktober 2005, 9.30 bis
11.30 Uhr, live aus Rom (Redaktion: Martin Blachmann).
An der Seligsprechung des früheren Bischofs von Münster, der am
16. März 1878 geboren wurde, wird auch Papst Benedikt XVI.
teilnehmen. Zum Ende des Gottesdienstes wird er in den Petersdom
kommen und zu den Gläubigen sprechen.
Der Papst hatte zu Beginn seines Pontifikats erklärt,
Seligsprechungen nicht selbst vorzunehmen. Diese übernimmt am Sonntag
Kardinal José Saraiva Martins, Präfekt der Kongregation für die
Selig- und Heiligsprechungsprozesse.
Graf von Galen wird an diesem Tag – im Unterschied zu vielen
anderen Seligsprechungen – allein selig gesprochen. In Rom werden
viele Pilger aus Münster erwartet, die wegen des 1200-jährigen
Bestehens ihres Bistums in die Heilige Stadt wallfahren.
Am Nachmittag, 16.25 bis 16.55 Uhr, zeigt das WDR Fernsehen zudem
den Film "Kirchenfürst und Naziterror - Der selige Graf von Galen"
von Hans Peylo (Redaktion Martin Blachmann).
Nach seinem Tod, am 22. März 1946, wurde Clemens August Kardinal
Graf von Galen als „Löwe von Münster“ bezeichnet, weil er seine
Stimme von der Kanzel herunter gegen die Nationalsozialisten erhob.
Dieses mutige Auftreten gegen Naziverbrechen, Euthanasie und
Verletzung von Menschenrechten hat letztlich dazu geführt, dass er
jetzt „zur Ehre der Altäre“ erhoben wird.
Doch der westfälische Adelige, der lange Zeit in Berlin Pfarrer
war und erst 1933 zum Bischof von Münster ernannt wurde, ist bis
heute ein umstrittener Mann. Seine patriotische Einstellung und die
damals in der Kirche übliche antibolschewistische Haltung führte
dazu, dass er Adolf Hitlers Angriffskriege gegen Frankreich und
Russland begrüßte. In der Meinung von Zeitgenossen, aber auch heute
noch, gilt er deswegen als deutschnationaler Militarist. Dass er
niemals öffentlich gegen Judenverfolgungen protestierte, wird ihm
immer noch angelastet.
Der Film spürt vor allem der Frage nach, wie diese Vorwürfe
einzuordnen sind, basierend auf neuen Erkenntnissen, die durch die
Öffnung der vatikanischen Akten aus jener Zeit möglich wurden. Wie
immer man auch heute Kardinal von Galen politisch einzuordnen hat,
Tatsache ist, dass er im Juli und August 1941 in Münster jene drei
weltweit Aufsehen erregenden Predigten hielt, die heute ein Beleg
dafür sind, dass damals nicht alle Bischöfe Deutschlands geschwiegen
haben.
Auch die WDR 5-Sendung „Diesseits von Eden – Die Welt der
Religionen“, Sonntag, 8.20 bis 8.55 Uhr, wird sich mit der
Seligsprechung von Graf von Galen befassen.
Kontakt	Nina Forst, WDR Pressestelle
	Telefon 0221/220-4869

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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