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3sat, Dienstag, 26. Dezember 2000, 23:05 - 00.05 Uhr
WDR Fernsehen, Samstag, 30. Dezember 2000, 21:50 - 22.50 Uhr

Köln (ots)

Doppelkopf - Der Treff zum Jahresende
Gastgeber Bettina Böttinger und Michael Schmid-Ospach
Das Jahr wäre ein Fehlschlag ohne "Doppelkopf", die unvermutete
Zusammenkunft von Leuten, die wer sind, die was erlebt haben und
schnell noch was sagen wollen, bevor der neue Kalender zuständig wird
und der alte in die blaue Tonne fliegt. "Doppelkopf" macht die Sache
rund, ohne Torschlusspanik und in heiterem Ambiente.
Diesmal mit...
Thea Dorn. Sie liebt es, Grenzen zu testen, und das macht man am
besten, indem man sie überschreitet. Die Presse schwärmt von ihr als
"Deutschlands brutalster Krimiautorin", was nicht jede
Hochschuldozentin für Moral und Ethik von sich sagen kann. Schon ihr
erster Roman "Berliner Aufklärung" fand in fünfstelliger Auflage
begeisterte Leser und vereinzelt nörgelnde Kritiker ("Früher hatte
der Verlag ein Lektorat", Yaak Karsunke). Mit "Die Hirnkönigin"
erschrieb sie sich den Deutschen Krimipreis. Auch ein Bühnenstück
macht von sich reden: "Marleni", ein fingiertes Treffen zwischen
Marlene Dietrich und Leni Riefenstahl.
Ganz anders verlief das Jahr des Paul Spiegel. Eigentlich Inhaber
einer Künstleragentur und von fröhlicher Natur, warf ihn die Wahl zum
Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland mitten in die
Auseinandersetzung um Rechtsradikalismus und Fremdenhass. Obwohl er
an seinem markanten Vorgänger Ignatz Bubis Maß zu nehmen hatte, wurde
er in kurzer Zeit zur geachteten und beachteten Stimme der deutschen
Gegenwart.
Marianne Birthler ist die neue Chefin der früheren
"Gauck"-Behörde. Hier verwaltet sie die banale, absurde und qualvolle
Vergangenheit des Stasi-Staates und steht derzeit mitten in harter
Auseinandersetzung um die Abhörprotokolle von Alt-Kanzler Kohl. Wenn
dieser die Herausgabe gerichtlich verhindern kann, müsste man das
ganze Archiv versiegeln. Eine spannende Entscheidung und kein ruhiger
Amtssitz für die neue Herrin der sechs Millionen Akten.
Feridun Zaimoglu ist der bekannteste türkisch-deutsche Autor der
Gegenwart. In harten Reportagen berichtet er vom Rande der deutschen
Gesellschaft. Seine "Kanakas", die Migrantinnen der zweiten und
dritten Generation, lassen sich weder ins Ghetto wegschließen, noch
bescheiden sie sich als Objekt sozialer Feldforschung. Sie fragen
nicht mehr, welche Rolle sie in Deutschland spielen sollen. Sie
spielen sie einfach. "Liebesmale, scharlachrot" ist ein Briefwechsel
zwischen einem "Deutschländer", einem Türken, der in Deutschland lebt
und einer Türkin.
Zwei Generationen und mindestens vier Welten kommen mit einander
ins Gespräch.
Redaktion: Ulrich Harbecke
Kolleginnen und Kollegen, die bei der Aufzeichnung der Sendung am
Dienstag, 19. Dezember, 20.00 Uhr, Gästehaus Petersberg (Rotunde),
Königswinter/Petersberg, gerne dabei wären, können sich an Barbara
Brückner wenden.
Rückfragen
Barbara Brückner
WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607
Fotos über www.ard-foto.de

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