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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Fischer/Blank: Klimmts Verkehrsbericht 2000 ist weder neu noch zukunftsweisend

Berlin (ots)

Zum Verkehrsbericht 2000 des Bundesministers für
Verkehr, Bau- und Wohnungswesen erklären der verkehrspolitische
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dirk Fischer (Hamburg) MdB,
und die Berichterstatterin für die Verkehrsinfrastruktur, Renate
Blank MdB:
Klimmts lang angekündigter "Verkehrsbericht 2000" ist ein
Konglomerat von Plagiaten, Widersprüchen und erneuten Verwirrspielen.
1. Seine zehn Handlungsfelder als "Konzept für eine mobile
Zukunft" sind nichts als alter Wein in überwiegend sogar alten
Schläuchen. Es sind weitgehend Plagiate unserer Verkehrspolitik.
Allerdings weichen bei Klimmt Ankündigungen und Handeln oft
voneinander ab. Doch das ist auch nicht neu.
2. Beispiel für widersprüchliches Handeln: Unter dem Handlungsfeld
"Stärkung der europäischen Verkehrspolitik" verspricht Klimmt eine
Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen im Straßengüterverkehr.
Tatsache ist aber, dass die Öko-Steuer die Disharmonie noch
verschärft hat. Tatsache ist auch, dass Klimmt seine Zusage, bei der
EU die Genehmigung weiterer Subventionierungen des Güterkraftgewerbes
in unseren Nachbarstaaten durch Steuerrückerstattungen zu verhindern,
nicht eingelöst hat.
3. Beispiel für weiteres Verwirrspiel: Unter dem Handlungsfeld
"Bereitstellung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur" wird
auf die Investitionsprogramme der Bundesregierung verwiesen, mit
denen eine "verlässliche Zukunftsvorsorge" getroffen würde. Diese
Zukunftsprogramme werden unter Ziffer 4 des Berichts erneut
dargestellt. Aber auch die ständige Wiederholung macht falsche
Aussagen nicht richtiger:
  • Das Investitionsprogramm 1999-2002 endet nicht 2002 sondern erst 2010 - ein Blick in die Zusammenfassung dieses Programms reicht aus, um das sofort zu erkennen. So sind vom Gesamtinvestitionsvolumen für den Bundesfernstraßenneubau in Höhe von rd. 41 Mrd. DM nur 17,4 Mrd. DM für Maßnahmen im Zeitraum 1999-2002 vorgesehen. Zum Vergleich: im gleichen Zeitraum waren in der Finanzplanung der alten Bundesregierung noch 22,3 Mrd. DM ausgewiesen, also knapp 5 Mrd. DM mehr.
  • 1,3 Mrd. DM des Investitionsprogramms für Bundesfernstraßenneubau waren als Liste 2 "Prioritäre Maßnahmen" der Streichung zugunsten der Globalen Minderausgabe zum Opfer gefallen. Mit Wegfall der Globalen Minderausgabe aufgrund der Zinsersparnisse durch die UMTS-Lizenz-Erlöse werden diese Mittel des Investitionsprogramms jetzt als neues 2,7 Mrd. DM-"Zukunftsinvestitions-Programm" dargestellt. In Wahrheit aber stehen einer vorherigen Kürzung von knapp 5 Mrd. DM jetzt nur 2,7 Mrd. DM Rückfluss gegenüber.
  • Irreführend ist Klimmts angebliche "Rekordhöhe von 10,8 Mrd. DM", die die Straßenbauinvestitionen verstetige. Ein Blick in den Haushaltsentwurf reicht, um zu erkennen, dass von Verstetigung keine Rede sein kann. Die Finanzplanung des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen weist sinkende Ansätze für die Straßenbaumittel von 9,8 Mrd. DM in 2001 über 9,7 Mrd. DM in 2002 auf dann konstant 9,5 Mrd. DM ab 2003 auf. Das "2,7 Mrd. DM-Programm" erhöht diesen Ansatz ausgerechnet - wen wundert es - für das Wahljahr 2002 auf die angebliche "Rekordhöhe". Für 2003 sind aber 700 Mio. DM weniger vorgesehen, der Ansatz fällt dann wieder auf rd. 10 Mrd. DM. Dem gegenüber lag der Ansatz der unionsgeführten Bundesregierung für 2000-2002 bei konstant 10,25 Mrd. DM.
  • Beim "Anti-Stau-Programm", das dringliche Maßnahmen auf 2003 und später verzögert und das aus der Lkw-Maut finanziert werden soll, werden von den angekündigten 7,4 Mrd. DM für fünf Jahre (2003-2007) lediglich 0,74 Mrd. DM pro Jahr in den Straßenbau fließen. Das sind weniger als 20 % der Einnahmen aus der Maut !
4. Beispiel für Täuschung: Im "Integrationsszenario" zum neuen
Bundesverkehrswegeplan wird eine ansteigende Lkw-Maut von 0,40 DM bis
2015 angekündigt. Damit soll ein Teil des Verkehrszuwachses von der
Straße auf die Schiene verlagert werden. Dieser Ansatz ignoriert
völlig die Erkenntnisse der "Kommission
Verkehrsinfrastrukturfinanzierung", die festgestellt hat, dass "die
Vorstellung einer nachhaltigen Entlastung der Bundesfernstraßen durch
Verkehrsverlagerungen auf Schiene oder Binnenwasserwege mittelfristig
unrealistisch" ist, und die deshalb empfiehlt, "ideologisch
motivierte Eingriffe des Staates in den Wettbewerb der Verkehrsträger
mit Mitteln der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung abzulehnen". Statt
dessen will Klimmt den Lkw nicht nur fünffach mehr mit 0,25 DM pro
Fahr-zeug-km sondern zehnfach mehr belasten. Dieser Mittelwert
bedeutet aber für viele Fuhrunternehmer eine 20-30-fache
Mehrbelastung und führt für sie zum Ruin.
5. Beispiel für widersprüchliches Handeln: Als Handlungsfeld wird
die "Erhöhung der Verkehrssicherheit" aufgeführt. Die Arbeit der
Verkehrssicherheitsverbände ist hier von besonderer Bedeutung. Die
rot-grüne Koalition hat aber unseren Antrag zum Verkehrshaushalt, die
Mittel für die Arbeit dieser Verbände um 4 Mio DM zu erhöhen,
abgelehnt.
6. Beispiel für eine Falschdarstellung: Im Bericht wird ein neues
Flughafenkonzept mit einem Aktionsplan aufgeführt, das bislang nur
als Entwurf existiert. Es wird dabei völlig ignoriert, dass zu diesem
Konzept zwischen dem Bund auf der einen und den Ländern und den
Flughafenbetreibern auf der anderen Seite noch erhebliche Differenzen
bestehen.
7. Beispiel für Täuschungsmanöver: Die sehr ausführliche
Darstellung der Szenarien, Prognosen und Bewertungsverfahren bei der
Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans soll darüber hinweg
täuschen, dass der Zeitplan, den sich die Koalition in ihrer
Koalitionsvereinbarung fest vorgegeben hat - Vorlage eines neuen BVWP
in dieser Legislaturperiode - auch nur annähernd nicht eingehalten
wird. Angekündigt ist bereits eine Verzögerung von ca. 3 Jahren, mit
denen die Negativmeldungen über viele gestrichene wichtige Projekte
aus dem Wahljahr 2002 in die Mitte der nächsten Wahlperiode
verschoben werden sollen. Dies Manöver ist nur zu durchsichtig !
Fazit: Klimmt und sein Ministerium hätten Zeit, Arbeit und Geld
statt in diesen überflüssigen Bericht besser in die zeitgerechte
Fortschreibung des BVWP und in nützliche Investitionen verwendet.

Rückfragen bitte an:

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Pressestelle
Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.bundestag.de
E -Mail: fraktion@CDUCSU.Bundestag.de

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