++ Ökotipp: Von der Haut in den Fluss – Wie Sie auf Umweltschadstoffe in Kosmetik verzichten ++
Ökotipp
28. August 2025 | 101
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Ökotipp: Von der Haut in den Fluss – Wie Sie auf Umweltschadstoffe in Kosmetik verzichten
- Kosmetikprodukte können Trinkwasser gefährden
- ToxFox-App spürt gefährliche Stoffe auf
- So geht’s: Trocken-Deo selber herstellen
Berlin. Ob Mikroplastik oder andere sehr langlebige Chemikalien: In Kosmetik sind Umweltschadstoffe weit verbreitet. Bei der Zulassung von kosmetischen Inhaltsstoffen spielen Umweltauswirkungen keine Rolle. Luise Körner, Chemie-Expertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), erklärt, wie Sie umweltschädigende Inhaltsstoffe beim Kauf von Kosmetik ausfindig machen und vermeiden können.
Inhaltsstoffe in Kosmetik können unser Trinkwasser gefährden
Viele persistente, mobile und toxische Stoffe, die unser Trinkwasser gefährden, kommen auch in Kosmetik vor. Dazu gehören etwa der UV-Filter Benzophenone-4 in Sonnencreme und der blaue Farbstoff CI 42051 als Farbgeber in Schaumbädern, Zahnpasta und Co. „Wenn Sie unser Trinkwasser schützen wollen, schauen Sie sich beim Kauf Ihrer Kosmetika die Inhaltsstoffe genau an oder nutzen Sie unsere ToxFox-App“, erklärt Luise Körner.
Chemikalien der Kategorie „persistent, mobil, toxisch (PMT)“ oder „sehr persistent und sehr mobil (vPvM)“ landen besonders leicht in Gewässern. Denn es sind Schadstoffe, die sehr gut in Wasser löslich sind und sich schlecht in der Umwelt abbauen. Einmal in der Umwelt ist es somit sehr wahrscheinlich, dass diese Chemikalien ins Grund- oder Oberflächenwasser gelangen, auch wenn sie etwa zunächst den Boden verschmutzt haben. In Kläranlagen werden sie nicht oder nur kaum zurückgehalten.
Unser Tipp: Naturkosmetik kaufen oder Produkte selber machen
Die gute Nachricht: Zertifizierte Naturkosmetik setzt auf pflanzliche Inhaltsstoffe, die in der Regel gut abbaubar sind. Da diese Inhaltsstoffe aus der Umwelt kommen, gibt es Mikroorganismen wie Pilze und Bakterien, die diese abbauen können.
Und auch die kostenlose ToxFox-App des BUND hilft hier weiter: Neben Mikroplastik, Nano-Stoffen, PFAS und hormonellen Schadstoffen spürt der ToxFox nun auch die vom Umweltbundesamt als trinkwassergefährdend eingestuften Schadstoffe (PMT und vPvM) auf. Einfach den Barcode von Kosmetik scannen und direkt das Ergebnis bekommen.
Sie möchten die Inhaltsstoffe Ihrer Kosmetik selbst bestimmen? Dann können Sie diese auch selber machen. Oft ist dafür gar nicht viel nötig. Deo können Sie zum Beispiel ganz einfach selbst herstellen:
Für ein Trocken-Deo benötigen Sie Natron aus dem Supermarkt. Optional können Sie das Pulver mit 5 Tropfen ätherischem Öl parfümieren. Geben Sie das Pulver in einen Tiegel. Zum Auftragen einfach mit zwei feuchten Fingern etwas Pulver aufnehmen und unter den Achseln verteilen. Das Natron neutralisiert Gerüche – so haben Sie ein Deo ganz ohne überflüssige Farb- und Duftstoffe.
Mehr Informationen:
- Die ToxFox-App können Sie für Android, iOS und auch ohne App Store kostenlos unter ToxFox – der Produktcheck beziehen
- Kontakt: Luise Körner, Leiterin Chemieteam beim BUND, Tel.: 030-27586510, E-Mail: luise.koerner@bund.net
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist mit rund 674.000 Mitgliedern und Unterstützer*innen einer der größten Umweltverbände Deutschlands. Seit 50 Jahren engagiert er sich unter anderem für eine ökologische Landwirtschaft, den Klimaschutz, den Schutz bedrohter Arten, des Waldes und des Wassers. Finanziert durch Spenden und Mitgliedsbeiträge ist der BUND unabhängig von Politik und Wirtschaft.
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