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++ Fukushima mahnt! Zwölfter Jahrestag der Atomkatastrophe zeigt: Hochrisikotechnologie ist nicht zu beherrschen ++

Pressemitteilung vom 04. März 2023

Fukushima mahnt! Zwölfter Jahrestag der Atomkatastrophe zeigt: Hochrisikotechnologie ist nicht zu beherrschen

Berlin. Der zwölfte Jahrestag* der Atomkatastrophe in Japan ist trauriges Zeugnis der Unkontrollierbarkeit von Atomkraft. Auch in Deutschland wird in diesem Ausstiegsjahr dem Leid der Menschen gedacht, die ihr Zuhause verloren und teils enormer Strahlenbelastung ausgesetzt waren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft anlässlich der Reaktorkatastrophe gemeinsam mit einem breiten Bündnis zu Mahnwachen und Aktionen in ganz Deutschland auf.

„Es wird höchste Zeit, dass im April endlich die letzten drei Reaktoren in Deutschland vom Netz gehen“, erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND. „Jeder Tag Laufzeit erhöht das Risiko eines Super-GAUs. Die Ampel-Koalition muss zügig den Fehler früherer Bundesregierungen korrigieren und die Urananlagen in Gronau und Lingen abschalten. Alles andere wäre scheinheilig, denn Deutschland bliebe Teil des dreckigen nuklearen Systems. Fukushima und alle anderen Katastrophen zeigen: Atomkraft ist unberechenbar, teuer und unsozial. Strahlenrisiken und Verwahrungskosten des Atommülls werden unsozial auf nachfolgende Generationen abgewälzt. Stattdessen braucht es einen raschen naturverträglichen Ausbau Erneuerbarer Energien und ein wirksames Energieeffizienzgesetz.“

Atomkraft ist auch aus der Perspektive junger Umweltaktivist*innen keine Lösung für die Klimakrise. Alexandra Struck aus dem Vorstand der BUNDjugend: „Für die meisten Klimaschützer*innen unserer Generation ist der Super-GAU in Fukushima nur eine vage Erinnerung. 2011 waren wir noch zu jung, um das Ausmaß zu verstehen oder noch gar nicht geboren. Umso wichtiger ist es uns, die Katastrophe im Gedächtnis der Menschen zu halten, damit wir aus der Vergangenheit lernen können. Die Klimabewegung verbindet der Einsatz gegen Kohle und Atom. Das gelbe X steht seit Jahrzehnten für die Anti-Atom-Bewegung und wird heute weitergetragen von den Aktivist*innen in Lützerath. Was gestern war, beeinflusst, was morgen ist. Wir dürfen uns von den ewig Gestrigen aus FDP und Union nicht spalten lassen, sondern müssen uns im Interesse junger Menschen heute und in Zukunft stark machen gegen fossile Energien und Atom. Für die Energiewende. Für die sozial-ökologische Transformation.“

Auch 12 Jahre nach der verheerenden Naturkatastrophe an der japanischen Ostküste, geht die Reaktorkatastrophe von Fukushima weiter. Die japanische Regierung will kontaminiertes Wasser ins Meer ablassen, gegen den Willen der Fischer*innen und der angrenzenden Pazifikstaaten. Wie die geschmolzenen Reaktorkerne geborgen werden können, ist zudem weiterhin unklar.

Akiko Yoshida, Atomexpertin der BUND Partnerorganisation FoE Japan: „Vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und des Krieges in der Ukraine wurden in Japan Maßnahmen ergriffen, um Atomkraft mehr denn je zu fördern. Entscheidungen wie der Betrieb von Kernkraftwerken für mehr als 60 Jahre wurden getroffen, ohne die Meinung der Öffentlichkeit zu berücksichtigen. Dabei dauern die Schäden des Atomunfalls auch 12 Jahre später noch an. Außerdem werden Billionen von Yen für die Wartung und Sicherheitsmaßnahmen von Kernkraftwerken ausgegeben. Man sollte der Realität ins Auge sehen.“

*Fukushima-Gedenktag am 11. März

Mehr Informationen:

Eine Karte mit allen geplanten Mahnwachen in Deutschland: https://www.anti-atom-fruehling.de/aktionskarte/

Den Aufruf zu den Mahnwachen finden Sie unter: https://www.anti-atom-fruehling.de/aufruf/

Material der BUNDjugend: https://www.bundjugend.de/atommuell

Kontakt: Juliane Dickel, Leitung Atom- und Energiepolitik, Tel.: 030-27586-562, Mobil: 0176-31267936, E-Mail: juliane.dickel@bund.net

Frau Yoshida wird vom 3.3. bis 18.3. in Deutschland sein, um unter anderem in Schleswig-Holstein im Rahmen von Schulbesuchen über die Folgen der Reaktorkatastrophe zu berichten. Sie ist für Presseanfragen erreichbar unter: yoshida@foejapan.org

BUND-Pressestelle:

Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak

Tel. 030-27586-497 |-531 |-464 |-425 | E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Informationen zur Datenverarbeitung des BUND nach DSGVO finden Sie unter www.bund.net/datenschutz

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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